Heimatkunde in Graubünden – Saas und das Museum Nutli Hüschi!

Muss man in Davos immer nur Wandern oder Skifahren? Mitnichten… man kann auch mal etwas für die Bildung tun und so stand am Sonntag etwas Walser Heimatkunde auf dem Programm. Unser kleines Grüppchen besichtigte die Gemeinde Saas im Prättigau und das Heimatmuseum Nutli Hüschi in Klosters.

Davos / Klosters - Silvretta Park Hotel
Davos / Klosters – Silvretta Park Hotel
Komfort mit vier Sternen!
Komfort mit vier Sternen!

Der Kleinbus holt uns direkt vorm Parkhotel Silvretta, in dem ich übrigens nach der gestrigen nicht unanstrengenden Wanderung prächtig geschlafen habe, ab und wir fahren in das ca. 10 Kilometer entfernt liegende Saas. Hier empfängt uns Herr Rauber der uns durch das Dörfli führen wird.

Der Name des 1393 als Sausch (nach anderen, nicht verifizierbaren Quellen um 1290 als Säusch) erstmals erwähnten Orts geht laut Rätischem Namenbuch auf lateinisch salsus ‘gesalzen’ oder salsa ‘Salzbrühe’ zurück. Letzteres bezeichnet in Ortsnamen sowohl wasserzügige, saure Wiesen als auch salzhaltige Mineralquellen oder Bäche; beide Deutungen können auf Saas im Prättigau zutreffen. (Quelle: Wikipedia)

Der Dorfkern von Saas besteht aus den für die Walser typischen Holzhäusern, die nach einem Dorfbrand im Jahre 1735 neu errichtet wurden. Besonders stolz berichtet Herr Rauber davon, dass man vor 5 Jahren noch nicht so ruhig und entspannt durch das Dorf gehen konnte. Die vielbefahrene Prättigauerstraße verlief mitten durch die Ortschaft. Heute wird sie umgeleitet.

Sehr viel Holz... und Blumen!
Sehr viel Holz… und Blumen!

Und so spazieren wir  durch das schmucke Dörflein, hören uns Geschichten im (gemäßigten) Walser Dialekt an. Wir erfahren, dass es typisch walserisch ist, das kleine Seelenfenster (Seelenpalgge) im Dachgeschoss des Hauses zu öffnen um die Seele eines verstorbenen Familienmitgliedes hinaus zu lassen. Wir hören von der Glanztat der Feuerwehr, die bei einem Brand in einer sehr schmalen Gasse das gegenüberliegende Holzhaus retten konnte und landen schließlich in der spätgotischen Kirche des Ortes.

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Im spätgotischen Dorfkirchli…
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sieht es immer aus, als ob draußen die Sonne herrlich scheint!

Diese entpuppt sich als echtes Kleinod. In Saas ist der Himmel immer blau… zumindest durch die Kirchenfenster gesehen. Herr Rauber verabschiedet sich von uns und wünscht uns einen guten Tag… die Führung war super interessant und Saas ein lohnenswertes Ausflugsziel.

Erlebte Geschichte - das Nutli Hüschi in Klosters
Erlebte Geschichte – das Nutli Hüschi in Klosters

Von Saas fahren wir zurück nach Klosters und besuchen das Heimatmuseum Nutli Hüschi. Im Prättigauer Dialekt ist ein „Hüschi“ ein kleines Haus. Dieses Hüschi wurde 1565 von Christian Nutli erbaut. Es wurde bis ins 19.  Jahrhundert als Wohnhaus genutzt und bietet heute die Gelegenheit, die traditionelle Lebensweise und die typische Bauweise der Walser zu erleben. Hier empfängt uns Barbara Gujan-Dönier. Sie fragt uns, ob sie die Führung im Walser Dialekt machen kann. Wir bejahen und nun muss man schon ganz genau hinhören.

Der "Kühlschrank" hat es mir besonders angetan
Der “Kühlschrank” hat es mir besonders angetan

Denn es wäre schade, etwas zu verpassen. Die Führung ist super interessant. Vom einfachen “Kühlschrank” in der Küche, über den Keller bis hin zur Wohnstube in der viele, zum Teil überraschende, Gebrauchsgegenstände und Spielzeuge aus vergangenen Zeiten aufbewahrt und ausgestellt werden. Doch es geht noch weiter. Im Obergeschoss ein Webstuhl und natürlich: ein Seelenfenster.

Und im Nebengebäude, dem alten Stall, Werkzeuge, die Kammer des Knechtes und und und… Schließlich führt uns Barbara noch vor, wie damals Zinken für Rechen gemacht worden sind. Eine schöne Beschäftigung für die Kinder des Hauses. Die Führung im Nutli Hüschi, dem zweitältesten Museum von Graubünden, ist auf jeden Fall lohnenswert. Hier kann man sie buchen.

Weitere Tipps:

Übernachtung: Parkhotel Silvretta Klosters (4 Sterne)

Essen: Gasthaus Höhwald (super lecker)

Transport: Rhätische Bahn (gemütlich und aussichtsreich)

Und hier gibt es den Tag nochmal zum “Revue passieren lassen” in bewegten Bildern. Wer den Walser Dialekt nicht kennt sollte sich das Video von Trendlupe unbedingt anschauen! Weitere Berichte zu meiner Reise durch Graubünden findet Ihr unter dem Schlagwort Schweiz!


Outdoor Blogger Codex Siegel

Diese Reise fand auf Einladung der Tourismusregionen Graubünden, Arosa Lenzerheide und Davos-Klosters statt und wurde von der Rhätischen Bahn sowie der Deutschen Bahn unterstützt. Dafür meinen allerherzlichsten Dank! Die Kooperation mit dem Veranstalter hat meine Berichterstattung aber in keinster Weise beeinflusst und ich gebe hier ausschließlich und ehrlich meine persönlichen Eindrücke wieder.

Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung beim Verfassen aller meiner Artikeln, dazu habe ich mich durch das Unterzeichnen des Outdoor Blogger Codex verpflichtet.

 


Passend zur Wanderung (Amazon-Werbelink):

Mit von der Partie waren:

Vanessa von V´s World

Milos  von der Trendlupe

Andreas von Gipfelfieber und

Frank, Der Outdoor-Tester