*Gastbeitrag von Sebastian „Sepp-am-Berg“
Wandern in der wunderschönen Pfalz
Die Pfalz zählt zu den größten und wichtigsten Weinanbaugebieten in Deutschland und hat neben allerlei kulinarischem Genuss auch einige der, meiner Meinung nach, schönsten Wanderwege Deutschlands zu bieten. Vor allem ist das Streckennetz sehr weit verzweigt, gut beschildert und bietet allerlei Anlaufpunkte vom Donnersberg (687m), dem höchsten “Gipfel” der Pfalz bis zu historischen Stätten wie dem Hambacher Schloss, dass nicht nur seinen Platz in der Pfalz, sondern auch in den deutschen Geschichtsbüchern sicher hat. Aufgrund der geringen Höhenlage empfiehlt sich die Pfalz das ganze Jahr als Wandergebiet, obgleich natürlich im Sommer eine Einkehr in einem der vielen Weingüter am reizvollsten erscheint.
Einer der sicherlich schönsten Wanderwege in der Pfalz ist der Rundwanderweg vom beschaulichen Sankt Martin, mit seinen vielen Weingütern, über den Kalmit (mit 673m immerhin der zweithöchste Berg der Pfalz) zum Hambacher Schloss und zurück nach Sankt Martin. Die Gehzeit für die knapp 15km liegt bei etwa 4 Stunden, allerdings sind dabei keine größeren Pausen in einer der Hütten berücksichtigt.
Tourbeschreibung zum Kalmit
Die Tour beginnen wir in Sankt Martin. Der kleine Ort am Rande des Pfälzerwaldes bietet neben vielen Weingütern und Restaurants auch hervorragend erhaltene Fachwerkhäuser. Direkt vor dem Ort liegt ein großer Parkplatz dessen Nutzung auch zu empfehlen ist. Innerhalb der schmalen Gassen ist eine Parkplatzsuche fast unmöglich. Alternativ kann man mit dem Bus anreisen.
Das erste Etappenziel, der Kalmit, ist bei Wanderern und Mountainbikern gleichermaßen beliebt. Das Wetter auf der Spitze kann recht windig und frisch sein. Ich bin die Tour schon zu jeder Jahreszeit gegangen und mit der richtigen Kleidung kann ich sie bei jeder Witterung empfehlen.
Vom Ortskern aus folgen wir der Totenkopfstraße. Kurz nach dem Ortsende verlassen wir die Straße und biegen rechts in den Wald ab und folgen der viereckigen weiß roten Welle. Der schmale und idyllische Waldweg führt langsam aber stetig bergauf. Nach ca. einer Stunde Anstieg erreichen wir die Spitze des Kalmit. Dort lädt das Kalmithaus zu einer Rast ein. Im Sommer und bei gutem Wetter ist der Gipfel ziemlich überlaufen, da man mit dem Auto oder dem Reisebus nur knapp 500 Meter entfernt parken kann. Bevor wir wieder aufbrechen genießen wir die wunderschöne Aussicht über die Rheinebene, die bei günstigem Wetter eine hervorragende Fernsicht ermöglicht. Aufgrund der vielen Einkehrmöglichkeiten an der Strecke kann man sich, außer genug Flüssigkeit, eigentlich sämtlichen Proviant sparen.
Von der Spitze des Kalmit führt der Weg uns nun zum Hohe Loog Haus, wobei uns die rot weiße Welle weiter als Wegmarkierung begleitet. Der Weg führt uns ein Stück neben der Straße, die zum Kalmit führt, in Richtung unseres nächsten Ziels um dann in den Wald abzubiegen. Nach etwa einer dreiviertel Stunde Gehzeit erreichen wir das Hohe Loog Haus. Die bewirtschaftete Hütte des Pfälzerwaldvereins bietet vor allem im Außenbereich tolle bewirtschaftete Rastmöglichkeiten mit einem wunderschönen Blick ins Tal und zum Kalmit. Nachdem wir das Hohe Loog Haus verlassen steuern wir als nächstes Ziel das Hambacher Schloss an. Der Weg dorthin macht einen weiten Bogen, bevor wir auf diesen historischen Ort zusteuern. Wenn Du bereits dort bist, solltest Du Dir die Zeit nehmen und das Museum auf dem Schloss besichtigen, welches mit allerlei interessanten Fakten zum Hambacher Fest im Jahre 1832 aufwartet.
Vom Parkplatz am Hambacher Schloss führt der Weg links hinab ins kleine Dorf Hambach. Wir folgen der Beschilderung nach Sankt Martin zurück. Der Weg führt durch die Weinberge vorbei an Grill- und Rastplätzen, die noch einmal zu einer kurzen Pause mit Blick auf das Hambacher Schloss einladen, dass majestätisch über der Ebene thront. Am Wegesrand findest Du Erläuterungen zu den wichtigsten Pfälzer Rebsorten. Diese Fachkenntnisse kannst Du gleich in Sankt Martin in einem der vielen Weingüter nutzen um den richtigen Wein nach Deiner Wanderung auszuwählen, dazu empfiehlt sich ein leckerer Flammkuchen bevor es wieder Richtung Heimat geht.
Wanderkartenempfehlung:
1:25.000 „Oberhaardt von Neustadt a.d.W.“ LVermGeo (ISBN 978-3-89637-402-8)
Vielen Dank an Sebastian für diesen schönen Gastbeitrag!
Über den Autor:
Sebastian ist Mitbegründer des Outdoorblogs “Sepp am Berg”, sowie begeisterter Wanderer und Bergsteiger. Mit seinem Weggefährten Björn wollen die beiden mit ihren Tourenberichten aus der Pfalz und den Alpen motivieren und inspirieren das Abenteuer in der Natur zu suchen. Dazu gibt es alle notwendigen Infos und GPS Tracks.
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