Wir hatten Bad Kreuznach schon lange auf dem Zettel. Weil wir es nämlich als wunderschönes Wandergebiet in Erinnerung hatten. Über Ostern haben wir es nun endlich wahr gemacht und sind ins Nahetal gereist. Drei vitale Tage auf wunderschönen Vitaltouren im Salinental liegen hinter uns. Und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Drei Wandergebiete rund um Bad Münster am Stein
Genau genommen führten uns die Wanderungen nicht nach Bad Kreuznach, sondern ins benachbarte Bad Münster am Stein, einem Stadtteil von Bad Kreuznach. Von dort aus kann man nämlich bequem auf alle drei Touren im Salinental starten. Diese liegen in den drei Wandergebieten Rheingrafenstein, Rotenfels und Ebernburg. Unter dem Motto „3×3 Salinental“ sind in jedem Wandergebiet drei Wandertouren unterschiedlicher Länge ausgewiesen. Ein System, welches wir einfach genial fanden.
Die drei Touren starten am jeweiligen Wanderportal der drei Wandergebiete. Von dort aus begibt man sich auf die etwa 15 Kilometer langen Vitaltouren, die etwa 10 Kilometer langen Classictouren oder die mit 3 – 4 Kilometern recht kurzen Introtouren. Also je nach Zeit und Lust. Oder aber auch nach Leistungsvermögen. Denn die Introtouren sind als leicht, die Classictouren als mittel und die Vitaltouren als schwer eingestuft. Wir haben uns dann natürlich für die Vitaltouren entschieden.
Auftakt: die Vitaltour Rheingrafenstein
Den Auftakt unseres dreitägigen Wanderurlaubs macht die Vitaltour Rheingrafenstein. Das Auto parkt man kostenlos am Freizeitgelände Kuhberg. Am Wanderportal orientieren wir uns kurz und machen uns dann auf den Weg. Erstes kleines Highlight ist eine Sandgrube, die, wie uns eine Infotafel erläutert, der Überrest eines urzeitlichen Meeres ist. Vorbei am idyllisch gelegenen Forsthaus Spreitel und am Waldheim der Wanderfreunde Naheland wandern wir weiter durch den Bad Kreuznacher Stadtwald.
Die Altenbaumburg ist dann das erste richtige Highlight der Tour. Das alte Gemäuer aus dem 12. Jahrhundert mit seinem einladenden Biergarten ermöglicht herrliche Aussichten. Hier beginnt auch der spannendste Teil des Weges. Auf zum Teil schmalen Pfaden wandern wir durch den lichten Wald, erhaschen den einen oder anderen schönen Ausblick auf die Ebernburg und Bad Münster am Stein und erreichen schließlich den Rheingrafenstein. Er ist Namensgeber dieser Tour und das Wahrzeichen des Bad Kreuznacher Stadtteiles Bad Münster am Stein.
Der Anstieg zur Burgruine am Rheingrafenstein ist kurz aber heftig. Und nach der kleine Burgbesichtigung wandern wir weiter hinauf. Schließlich führt uns der Weg wieder hinab und unterhalb der „Gans“, einer weiteren beeindruckenden Felsformation, auf einem felsigen Pfad in Richtung „Zwei-Bäder-Blick“. Hier schaut man zur einen Seite auf Bad Kreuznach und zur anderen nach Bad Münster am Stein. Über die Gans mit schöner Aussichtsplattform geht es schließlich zurück zum Ausgangspunkt. Eine perfekt ausgeschilderte Wanderung, die uns viel Lust auf weitere Abenteuer im Salinental gemacht hat.
Fordernde Fortsetzung: auf der Vitaltour Rotenfels
Übernachtet haben wir im Leonardo Hotel in Bad Kreuznach. Und da die Vitaltour Rotenfels auch ein Stück durch die Stadt führt, entschließen wir uns den Startpunkt des Rundweges etwas zu verlegen. So starten wir nicht am offiziellen Wanderportal sondern an den sehenswerten Brückenhäusern in Bad Kreuznach. Von hier aus wandern wir mit Blicken auf das Kurviertel und die Nahe zunächst recht gemächlich bergan. Dann jedoch macht der Weg einen Schwenk nach rechts und es geht steiler bergauf zur Leni-Müller Hütte und zum Gasthaus zur Bastei, an dem wir jedoch vorbei laufen.
Denn es geht nochmal bergab in Richtung Nahe. Wir genießen einen herrlichen Blick auf Bad Münster am Stein, wandern durch einen Felstunnel und wieder hinauf in Richtung Bastei. Und dort oben bleibt einem erst einmal der Mund offen stehen. Von der höchsten Steilwand Deutschlands nördlich der Alpen hat man einen sagenhaften Blick. Und so geht man ein gutes Stück am oberen Rand der zwei Kilometer breiten Wand entlang und fühlt sich fast wie im Hochgebirge. Der Aussichtspunkt Bastei ist ohne Frage der Höhepunkt dieser Vitaltour.
Nach der Bastei folgt auf dem Götzenfels noch ein toller Ausblick und dann folgt ein steiler, felsiger Abstieg. Danach wandert man durch Rebflächen wieder hinauf in den Kreuznacher Stadtwald, auf dem der Fernsehturm thront. Durch das Lohrer Tal kommen wir auf einen Bergrücken und zur Kauzenburg. Schließlich geht es hinunter in den Schlosspark durch den wir dann wieder nach Bad Kreuznach und zu den Brückenhäusern auf der Nahebrücke gelangt. Eine Tour, auf der es ganz schön rauf und runter geht. Wunderschön aber auch schön fordernd.
Entspannendes Finale: zum Abschluss die Vitaltour Ebernburg
Weil es gestern doch recht anstrengend war, haben wir zunächst überlegt, uns diesmal mit der Classictour zufrieden zu geben. Aber nein, „drei mal Vital“ ist unser Leitspruch. Mit dem Bus fahren wir zum alten Bahnhof Ebernburg, orientieren uns kurz und wandern zur Ebernburg hinauf. Dort genießen wir zunächst einmal die herrlichen Ausblicke. Die Burg stammt aus dem 11. Jahrhundert und beherbergt heute eine evangelische Familienferien und Bildungsstätte. Die einladende Gaststätte hat leider noch nicht geöffnet.
So wandern wir zunächst durch Weinberge und später dann durch ein Waldgebiet. Als wir aus dem Wald herauskommen, öffnet sich der Blick. Der Weg führt zu einer kleinen Hütte am Altenbaumburgblick. Hier sehen wir die romantische Altenbaumburg, die wir ja schon auf unserer ersten Tour besucht haben. Wenige Schritte später geht es hinunter ins Trombachtal, wo wir auf eine alte Mühle und die Vitaltour „Geheimnisvoller Lemberg“ treffen. Kein unbekannter Wanderweg, denn 2021 erreichte er den dritten Platz beim Wettbewerb „Deutschlands schönster Wanderweg“. Leider fängt es gerade wieder ein wenig zu nieseln an und so wird die geplante Pause am Schinderhannesloch recht kurz.
Nun haben wir eine kurze Steigung vor uns, werden dann aber mit dem Stauseeblick belohnt. Wobei, ist das wirklich ein „Stausee“? Egal, auf jeden Fall schön anzusehen. Besonders gefallen hat uns die liebevoll gestaltete Schutzhütte am Kafelsblick. Tolle Aussicht auf den Rotenfels natürlich inklusive. Durch den Wald und später vorbei an Rebflächen erreichen wir dann einen Skulpturenpark und später dann Bad Münster am Stein. Über enge Gassen und Treppen erreichen wir wieder die Ebernburg und gönnen uns noch eine aussichtsreiche Pause auf der dortigen Relaxliege.
Drei Vitale Tage im Salinental
Nun liegen also drei vitale Tage mit den drei Vitaltouren im Salinental hinter uns. Und die werden wir so schnell nicht vergessen. Denn die drei Touren waren perfekt ausgeschildert, aussichtsreich, ja zum Teil sogar spektakulär und damit richtig lohnenswert. Das System der drei unterschiedlich langen Touren in den drei Wandergebieten rund um Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein ist wirklich genial. Da müsste für jeden etwas dabei sein. Dazu gibt es ausgeschilderte Verbindungswege zwischen den Wandergebieten. Ich könnte gerade schon wieder los!
Weitere Einzelheiten zu den Wanderungen 3 x 3 Salinental findet Ihr auf der Seite von Bad Kreuznach und auf der Seite von Bad Münster am Stein. Ausserdem findet Ihr die drei von uns erwanderten Touren auf meiner Komoot-Collection.
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