Die 463 Kilometer lange Wiesengänger Route ist Teil der Wandertrilogie Allgäu. Über die sanften Hügel im Westen des Allgäus und durch die Terassenlandschaft des Unterallgäus wandert man entspannt durch Wiesen und Wälder. Doch geht es hier nicht nur um das Wandern allein: auf den 21 Etappen soll man vor allem auch Geschichten erleben.

Die Wandertrilogie Allgäu ist ein 876 Kilometer langes Weitwanderwegenetz quer durch die Region. Zur Trilogie gehören drei Routen: die Wiesengänger Route, auf der man über längere Strecken durch die sanfte Hügel- und Terassenlandschaft des Allgäus läuft, die Wasserläufer Route, auf der man die Wasserfälle, Schluchten, Seen und Moore der Region erlebt und der Himmelsstürmer bei dem man mehr hoch als weit wandert und seine Fitness und Ausdauer testen kann. Diese drei Höhenlagen sind zusätzlich durch die sogenannten Trilogie-Leitern vernetzt.
Insgesamt vier Tage war ich nun auf der Wiesengänger Route unterwegs. Beeindruckende Städte und Klöster lagen auf meinem Weg. Orte, die wahrhaftig Geschichten erzählen. Und dazwischen Natur pur. Grüne Wiesen, dichte Wälder, das Reh am Wegesrand, den Frosch im Teich… Wie Ihr wisst, bin ich oft nach dem Motto “Höher, schneller, weiter” unterwegs. Das war diesmal ganz anders: ganz wenig Höhenmeter und total entspannend. Mit viel Zeit, den Geschichten zu lauschen, die die Wiesengänger Route erzählt.


Welche Geschichten das waren, möchte ich Euch gerne später verraten. In diesem Artikel findet Ihr zunächst einen kleinen Überblick, quasi eine “Gebrauchsanweisung” für die Wiesengänger Route. Die nackten Zahlen hatte ich ja eben schon erwähnt: 463 Kilometer in 21 Etappen. Daraus folgt, dass man schon mal Tagesetappen mit mehr als 20 Kilometer hat. Aber wie gesagt: Wenige Höhenmeter so dass dies auch für den Wandereinsteiger machbar ist.

Die Trilogieräume
Die Wiesengänger Route durchquert die sogenannten Trilogieräume “Schlosspark”, “Glückswege”, “Heimatstätten” und “Naturschatzkammern”. Die Wandertrilogie umfasst insgesamt neun dieser Trilogieräume. Die Geschichten dieser Trilogieräume werden an ihren Portalorten sichtbar. Jeder Trilogieraum hat seinen eigenen Helden, z.B. König Ludwig II. im “Schlosspark” oder Sebastian Kneipp im Trilogieraum “Glückswege”.

In welchem Raum man sich befindet, erkennt man leicht am “Mobiliar” – also den Rast- und Ruhebänken unterwegs. Da gibt es beispielsweise die “Schlossparkbank” oder die “Kommunikationsbank” (an die Form einer Badewanne angelehnt). Alles sehr liebevoll gemacht und wie unser Wanderguide Christa berichtet: die Bänke sind ein Verkaufsschlager! Nicht wenige Privatpersonen haben sich diese ausgefallenen Möbelstücke bereits für ihren heimischen Garten gekauft.


Das Wahrzeichen
An den Wahrzeichen werden die Geschichten der jeweiligen Orte versinnbildlicht. Dabei hat das Wahrzeichen die Form des Symbols der Wandertrilogie: das Steinmännle. Ein Findling aus der Region bildet das jeweilige Fundament des Wahrzeichens. Darüber ein blauer Würfel mit dem Symbol der Wandertrilogie. Der mittlere Würfel zeigt durch das Material und seine Gestaltung die Themen des Trilogieraumes und der obere Würfel erzählt bildlich die Geschichte des Ortes. Er kann z. B. Sebastian Kneipp darstellen oder die Mindelburg in Mindelheim.

Unterwegs zeigen Eingangsstelen an, dass man einen neuen Partnerort betritt. Hier begegnet man dann auch das erste Mal dem oberen Würfel des Wahrzeichens.

Der Trilogieplatz
An Plätzen, die besondere Geschichten erzählen, findet man drei Nadeln die auf diese Geschichten hinweisen. Dabei wird auf eine etwas poetischere Form des “Geschichten erzählens” zurück gegriffen, es gibt aber auch die “Männerversion” welche ich besonders praktisch fand.



Die Themeninsel
Die Themeninseln laden zu einer besonderen Pause ein. Informationen, Geschichten und das für den Trilogieraum typische Mobiliar sind vor Ort zu finden.

Der Schaupunkt
Mit den Schaupunkten soll das Auge auf ein bestimmtes Detail gerichtet werden. Das kann ein Kirchturm sein, ein bestimmter Berg, oder aber, wie auf unserer Etappe, ein versunkenes Schloss!

Die Wegemarkierung
Die Wege der Wandertrilogie Allgäu sind mit einem stilisiertem “Steinmännle” gekennzeichnet. Für die Wiesengänger Route hat man dieses Steinmännle in grün gewählt. Die Entfernungsangaben werden in Zeit angegeben. Die gelb-weiße Kennzeichnung auf dem Wegweiser im folgenden Bild zeigt an, dass man sich auf einem als “leicht” eingestuften Weg befindet.

Die Wegemarkierung war auf den von uns erwanderten Etappen durchgehend sehr gut. Die Zeitangaben sind soweit ich es nachvollziehen konnte stimmig.

Gastgeber
Entlang der Wiesengänger Route findet der Wanderer Unterkünfte nach jedem Geschmack und passend zum Geldbeutel. Ob im Kloster Irsee, im Hotel Villa Hofmann in Bad Wörishofen oder dem Akzent Brauerei Hotel Hirsch in Ottobeuren… überall sind wir freundlich empfangen worden und prima untergekommen.




Informationen auf einen Blick:
Fortsetzung folgt:
Bestimmt seid Ihr jetzt gespannt auf die Geschichten, die ich auf der Wiesengänger Route erlebt habe. Also haltet Ausschau… in einem meiner nächsten Artikel werde ich über die Wanderung auf der Wiesengänger Route von Kloster Irsee bis Bad Wörishofen berichten!
Bis dann! Euer Jörg
Auf der Wiesengänger Route war ich nicht alleine unterwegs. Auch die Berichte meiner Mitwanderer Claudia, Gabi und Petra sind lesenswert!
Wandertrilogie Allgäu – Das Kloster Irsee – Porta patet, die Tür steht offen!
Wandertrilogie im Allgäu – wandern auf drei Höhenlagen
Wandertrilogie Allgäu – Wiesengänger Route: grüne Terrassen, Hügel, Flüsse, Moore, historische Orte
Zu dieser Reise wurde ich von der Allgäu GmbH eingeladen. Dafür meinen allerherzlichsten Dank! Die Kooperation mit dem Veranstalter hat meine Berichterstattung aber in keinster Weise beeinflusst und ich gebe hier ausschließlich und ehrlich meine persönlichen Eindrücke wieder.
Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung beim Verfassen aller meiner Artikel, dazu habe ich mich durch das Unterzeichnen des Outdoor Blogger Codex verpflichtet.
Sehr schöner Artikel, Jörg!
Das lustige ist ja, dass wir auf der selben Tour wahren, du jedoch vieles anders wahrgenommen hast, als ich. Und wenn ich mir die nächsten Artikel ansehe, so wird das sicherlich ebenfalls so sein.
Entstehen wird ein schönes, buntes Potpourri an Geschichten. Ich freue mich darauf!
Liebe Grüße aus Bayern!
Petra
Hallo Petra,
ja, ich hatte mir Deinen Artikel, der ja zufälligerweise fast zeitgleich online gegangen ist, auch angeschaut und ähnliche Gedanken gehabt. Auch ich bin gespannt auf Deine und die anderen Geschichten.
Liebe Grüße zurück aus Hessen!
Jörg