Uns hat er total überrascht, und zwar positiv: der Tiefenbach-Pfad bei St. Wendel. Denn er ist total abwechslungsreich, bietet imposante Kerbtäler, führt durch einen alten Steinbruch, durch sehenswerte Wälder und führt zu tollen Aussichten. Mit Sicherheit war diese Abwechslung ein Grund für die immerhin 80 Punkte, die das deutsche Wanderinstitut zuletzt vergeben hat und den Tiefenbach-Pfad damit zu einem der schönsten Wanderwege in Deutschland klassifizierte.
Wir starten früh morgens direkt von unserem Hotel in der Innenstadt aus auf Schusters Rappen Richtung Kurklinik am Bosenberg. Dort steigen wir dann in den Tiefenbach-Pfad ein, also nicht wie in den Wanderbroschüre angegeben am Wendelinushof. Noch ist es neblig und so haben wir zunächst keine perfekte Aussicht. Doch es ist eindrucksvoll zu sehen, wie sich nach und nach der Nebel lichtet und die Ausblicke auf St. Wendel und die nähere Umgebung aus dem Schleier heraus auftauchen. Von nun an bleibt die Sonne unser ständiger Begleiter
Nun geht es zunächst immer am Waldrand entlang bis wir auf den Rumbach treffen. Diesem folgen wir in den Wald hinein und uns erschließt sich ein idyllisches Kerbtal. Wir überqueren ein kleines Brückchen und dann geht es relativ steil bergauf bis wir schließlich eine alte Jagdhütte erreichen. Von hier aus gelangen wir direkt in einen alten verwunschenen Steinbruch. Wow, wieder eine Überraschung.
Vom Steinbruch aus geht es weiter bergauf bis wir einen Rastplatz mit toller Aussicht erreichen den wir dann auch gleich für eine längere Pause nutzen. Über eine Freifläche wandern wir weiter bis zu den Leitersweiler Buchen. Hier begrüßen uns knorrige Buchen. Der Pfad führt uns durch dieses Naturdenkmal und bald geht es hinunter in das Tal des Tiefenbaches.
Am Bergmannsbrunnen legen wir eine zweite Pause ein. Danach geht es weiter den Tiefenbach entlang. Warnschilder weisen auf die sensible Natur hin. Und es ist auch wirklich alles sehr naturbelassen hier. Der Tiefenbach schlängelt sich idyllisch durch das Tal.
Wir überqueren die L 307 und haben nun quasi den südlichen Teil der Runde erreicht. Es heißt nun wieder bergauf zu gehen bis wir den Fledermauskopf erreichen. Oben kurz auf der Relaxliege ausgeruht und dann geht es wieder ein kleines Bachtal hinunter. Nun folgt wieder ein langezogener Anstieg bis wir schließlich an einen Aussichtspunkt mit einem überragenden Blick in den St. Wendeler Kessel gelangen. Wunderschön…
Vorbei an einer weiteren beeindruckenden Aussicht und dem Friedhof des Missionshauses gehen wir nun dem Wendelinushof entgegen. Hier kann man einkehren aber es ist uns zu voll. Zudem haben die Schuhe und unsere Hosenbeine doch arg unter dem zeitweise sehr matschigen Terrain gelitten. So kann man „nicht unter Leute gehen“. Kurz hinter dem Wendelinushof überqueren wir den eigentlichen Startpunkt der Tour und laufen durch den Wald wieder der Kurklinik entgegen nicht ohne nochmals eine schöne Aussicht geboten zu können.
Von der Kurklinik aus gehen wir wieder hinunter nach St. Wendel und machen uns im Hotel erstmal ausgehfertig. Das Hotel Angel´s am Fruchtmarkt ist ein sehr wandererfreundliches Hotel und trägt die Auszeichnung „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ wirklich nicht zu unrecht. An der Rezeption bekommt man die Flyer aller Wanderwege der Region und viele andere nützliche Informationen. Man gibt gerne Auskunft. Wir hatten das Hotel über einen Gutschein von Mydays gebucht und sind so günstiger an diese Vier-Sterne-Unterkunft gekommen.
In der als Wintergarten gestalteten Lobby holen wir nun den verpassten Kaffee aus dem Wendelinus-Hof nach und lassen den Tag bei einem leckeren Abendessen ausklingen.
Fazit: wir haben lange überlegt, ob wir dem Tiefenbach-Pfad gute drei Sterne oder knappe vier Sterne verleihen sollen. Denn irgendwie liegt er für uns so mittendrin. Da der Pfad aber so abwechslungsreich war und uns oft überrascht hat, gibt es hier die „Vier-Sterne-Auszeichung“ von Outdoorsuechtig.de.