Ganz ehrlich gesagt: nach dem Studium der Malerweg-Broschüre des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz gingen wir von einer eher unspektakulären Etappe aus. Doch das änderte sich von einem Moment auf den anderen, als wir die ersten Meter durch den Liebethaler Grund unter die Wanderstiefel nahmen.
Das Rauschen der Wesenitz bildet die akustische Kulisse zu den steil emporragenden Felswänden rechts und links des Weges. Ein tiefer Canyon, grün bemoost, voller Farne und trotz herrlichen Sonnenscheins kühl und dunkel. Wo anders sollte man ein Wagner-Denkmal errichten, welches sogar beschallt wird? Und so lauschen wir beeindruckt den Klängen des Lohengrin, der auf Knopfdruck gestartet werden kann. Alte Gemäuer säumen den weiteren Weg. Die Lochmühle soll wieder aufgebaut werden erfahren wir von einem entgegenkommenden Herren, der sich im Gespräch als Investor outet. Er hat großes vor, Restaurant, Aufzug in den Ort… wir drücken die Daumen.
Hinter einer weiteren Mühle, der Daubemühle, verlassen wir das Tal und gehen hinauf nach Mühlsdorf. Diese kleine verschlafene Örtchen durchqueren wir und dürfen im Anschluss eine schöne Aussicht auf die Tafelberge der sächsischen Schweiz genießen. Doch dann geht es wieder hinein in den Wald. Zwischen Mühlsdorf und Lohmen überqueren wir die Wesenitz und spazieren wieder über eine unbewaldete Fläche. In Lohmen zeugt ein gigantisches Bild an einer Hauswand von der Nähe zum Highlight der 2. Etappe, der Bastei.
Wir folgen weiter dem Malerweg durch den Schleifgrund und gelangen schließlich in den Uttewalder Grund. Hier erwartet uns das berühmte Felsentor. Ein gigantischer Felsbrocken scheint direkt auf den Weg gefallen und zwischen den Felswänden stecken geblieben zu sein. Der Sage nach hat hier Luzifer den frommen Udo, dessen Seele der Teufel haben wollte, nicht getroffen! Vor lauter Wut spuckte er Pech und Schwefel, und das ist heute noch an den Felswenden zu sehen. Hinterm Felsentor gibt es ein kleines Restaurant. Wir waren nicht drin, haben uns aber unseren Stempel für die Stempelkarte geholt. Sehr freundliches Personal!
Durch den Wehlener Grund wandern wir nun dem Städtchen Wehlen entgegen, steigen zu den Resten der Burg Wehlen (12. Jahrhundert!) empor und freuen uns an der genialen Aussicht auf das kleine Städtchen an der Elbe. Von hier aus geht es dann hinunter und die erste Etappe des Malerweges endet offiziell und viel zu früh.
Fazit: ein echter Kracher gleich zu Beginn. Imposante Felsformationen säumen den Weg. Die Tour ist nicht besonders anstrengend und für uns leider etwas zu kurz. So waren wir schon kurz nach Mittag in Wehlen und haben dann die zweite Etappe des Malerweges mit drangehängt. Diese hat dann einen komplett anderen Charakter und hat Etappe 1 noch getoppt. Fortsetzung folgt…
Übernachtet haben wir übrigens im Hotel Weißer Hirsch in Hohnstein! Hier wird eine Wanderpauschale angeboten, bei der man jeden Morgen zum Start gebracht und Abends am Ziel der Etappe abgeholt wird. Sehr praktisch!
Ihr wollt einmal hören, wie sich Lohengrin im Liebethaler Grund anhört? Aber gerne… ein kleines Video habe ich auch noch für Euch. Weitere Videos findet Ihr im Outdoor-Kino!
Ihr wollt mehr davon lesen? => Alle Malerweg Etappen auf Outdoorsuechtig!
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