Jedes Jahr Anfang November freue ich mich schon darauf: auf das Alpenvereinsjahrbuch. Und nun halte ich Berg 2018 in den Händen. Das Alpenvereinsjahrbuch 2018 wurde vom Deutschen Alpenverein, dem Österreichischen Alpenverein und dem Alpenverein Südtirol herausgegeben.
Inhaltsverzeichnis
BergWelten
Das Alpenvereinsjahrbuch 2018 widmet in diesem Jahr seinen Themenschwerpunkt „BergWelten“ ganz und gar dem König der Hohen Tauern – dem Großglockner. Zum Beispiel findet man hier ein nicht ganz ernst gemeintes Abkürzungsverzeichnis von A wie Ameisenstraße bis Z wie Zirbe. Ich habe herzhaft gelacht.
Ameisenstraße, die: Führt an guten Tagen ab sechs Uhr morgens von der Adlersruhe über den sogenannten Bahnhof, das Glocknerleitl und das Sattele auf den Gipfel. Besteht im Normalfall aus mindestens 25 Prozent Menschen, denen die soziale Einstellung von Ameisen eher fremd ist. Müsste daher eigentlich Egoistenschlange heißen. (Zitat: Alpenvereinsjahrbuch Berg 2018)
Aber auch über dies hinaus sind die Artikel über den Großglockner lesenswert und mit beeindruckenden Bildern unterlegt.
BergFokus
Besonders aus dem Herzen gesprochen hat mir Franziska Horn mit ihrem Artikel „Berge als Anti-Depressivum“. Wandern bringt nachweislich auch depressiven Menschen Lebensfreude zurück. Ganz meine Meinung! Weitere Themen dieser Ausgabe sind bspw. das „Heilsame Bergsteigen“, Klettern als Leistungssport und der Tod am Berg.
BergSteigen
Ich würde mich ja nicht als Bergsteiger bezeichnen, eher als Bergwanderer. Trotzdem faszinieren mich die Bilder von Menschen, die an einem Eispickel oder mit bloßen Händen im Hang hängen. Den schmalen Grat zwischen Gemeinnützigkeit und Geschäft, den der Alpenverein beschreitet, wird von Axel Klemmer im Artikel „Nicht ohne mein Duschhandtuch“ beschrieben. Lesens- und Nachdenkens-wert!
BergMenschen
Berg 2018 widmet 5 Beiträge den sogenannten BergMenschen. Hanniah Tariq ist zum Beispiel eine davon. Sie engagiert sich für die Bergregionen in ihrer pakistanischen Heimat. Und Ludwig Raser, der Wetterwart auf dem Hohen Sonnblick, hat seinen Traumjob gefunden. Was er auf 3000 Meter Höhe tut und erlebt ist äußerst interessant zu lesen.
BergWissen
An dieser Stelle wird es lehrreich. Ein Geologe betrachtet die Lebenserwartung von Gebirgen, die Südtiroler Dolomiten werden untersucht und Andreas Lesti widmet sich dem Rad-Tourismus: „Wird Biken das neue Skifahren?“. In diesem Zusammenhang ist der Artikel über die geplante Skischaukel am Riedberger Horn und den damit verbundenen Konflikt um den Alpenplan äußerst lesenswert. Vielleicht habt Ihr mitbekommen, dass ich mich zusammen mit über 100 weiteren Outdoor-Bloggern für den Erhalt des Alpenplans einsetze? Ich finde, wir sollten die Natur so gut es geht bewahren. An dieser Stelle vielen Dank an die Alpenvereine für ihren Einsatz.
BergKultur
Politisch wird es auch im Kapitel BergKultur. Hier geht es beispielsweise um die politische Auseinandersetzung um die Schutzhütten in Südtirol. Aber auch wie die Grenze zwischen Werdenfels und Tirol vor 250 Jahren neu vermessen wurde, welche alpinistischen Leistungen dabei vollbracht wurden und was das alles nach sich zog, fand ich sehr interessant zu lesen.
Kurzüberblick Berg 2018
Herausgeber: Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein und Alpenverein Südtirol
Redaktion: Anette Köhler, Tyrolia-Verlag
256 Seiten, 295 farbige und 37 schwarz-weiß Abbildungen, gebunden
ISBN 978-3-7022-3627-4 Preis: € 18,90
Als E-Book ISBN 978-3-7022-3648-9, Preis € 15,99
Fazit – das halte ich vom Alpenvereinsjahrbuch 2018
Das Alpenvereinsjahrbuch Berg 2018 bietet Stoff für viele unterhaltsame Lesestunden. Das Buch ist reichlich bebildert und bietet viel Abwechslung. Mal witzig und mal nachdenklich, so sollte es meiner Meinung sein. Immer interessant und informativ. Und das zu einem moderaten Preis von 18,90 €. Berg 2018 ist damit meiner Meinung nach ein tolles Weihnachtsgeschenk für alle, die gerne in den Bergen unterwegs sind.
Disclaimer und Sonstiges
Das Alpenvereinsjahrbuch Berg 2018 wurde mir vom Tyrolia Verlag zum Zwecke dieser Buchbesprechung kostenlos zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle vielen Dank! Die Kooperation mit dem Verlag hat meine Rezension in keiner Weise beeinflusst.
Bei einigen der Links in dieser Rezension handelt es sich um Affiliate-Links zum Amazon-Partnerprogramm an dem ich mit meinen Blogs teilnehme.
Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung bei allen meinen Produkttests, dazu habe ich mich durch das Unterzeichnen des Outdoor Blogger Codex verpflichtet.
Ich möchte Euch auch meine bisherigen Rezensionen zu früheren Alpenvereinsjahrbüchern empfehlen:
- Last-Minute Geschenktipp: Berg 2020 – das neue Alpenvereinsjahrbuch
- Alpenvereinsjahrbuch Berg 2019 – Geschenktipp für Outdoorsüchtige!
- Buchbesprechung Berg 2018 – das Alpenvereinsjahrbuch
- Berg 2017 – pünktlich zum Fest
- Berg 2016 – das Vereinsjahrbuch, dass eigentlich gar keins ist
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Ein Freund ist nach der Scheidung auch in die Berge ausgewandert. Er meinte, dass er etwas Abstand zur Welt bräuchte und das ginge am besten auf einem Berg. Mittlerweile ist er über die Scheidung hinweg, über die Berge ist er noch nicht weg.
Tja, so ist das manchmal… die Berge sind schon was tolles!
Na Jörg, dann füge ich Deinen Beitrag mal zu meinem zum Alpenplan.
Wieder einmal denke ich mir, Driss nu biste alt und noch nicht in den Bergen gewesen. Hoffe ich schaffe das noch ;-)
LG Elke
Hallo Elke, das ist lieb von Dir. Du bist ehrlich noch nie in den Bergen gewesen? Hmm…. doch, du schaffst das! Ganz bestimmt!
Liebe Grüße,
Jörg