Der Gletschergarten Cavaglia ist wohl eines der lohnendsten Ausflugsziele in der Schweiz. Im vergangenen Herbst hatte ich die Möglichkeit, die „Töpfe der Riesen“ zu besuchen.
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Die Entstehung der Töpfe der Riesen
Cavaglia liegt am Fuße des Bernina-Massives im Val Poschiavo. Der andauernde Druck von prähistorischem Gletscherwasser des Piz Palü hat hier im Laufe der Jahrtausende rotierende Steine und Sand in die Felsen geschliffen. Dadurch sind bis zu 15 Meter tiefe Gletschermühlen entstanden. Diese werden heute liebevoll „die Töpfe der Riesen“ genannt. In den frühen 90er Jahren haben sich Idealisten zum Verein „Giardino dei Ghiacciai Cavaglia“ zusammengeschlossen. Diesem Verein ist es zu verdanken, dass die Gletschermühlen Stück für Stück freigelegt wurden und nun im Gletschergarten von Besuchern bewundert werden können.
Unterwegs im Gletschergarten Cavaglia
Unser Besuch der Gletschermühlen beginnt eigentlich schon an der Alp Grüm unterhalb des legendären Piz Palü. Hier steigen wir aus dem Bernina Express und haben einen guten Blick auf den Gletscher. Traurig… denn Experten schätzen, dass es den Gletscher in 20 Jahren schon nicht mehr geben könnte.
Von der Alp Grüm wandern wir hinunter ins Val Poschiavo. An der Bahnstation Cavaglia treffen wir auf Romeo Lardi. Er ist Präsident des Vereins „Giardino del Ghiacciai Cavaglia“ und seit Anfang an dabei. Auf dem Naturlehrpfad führt Romeo uns durch den Gletschergarten. Gespannt lauschen wir seinen Ausführungen über die Entstehungsgeschichte und die Schwierigkeiten mit denen die Gründer des Gletschergartens anfänglich zu kämpfen hatten.
Aber heute sind die Gletschergärten von Cavaglia eine Erfolgsgeschichte. Zahlreiche Besucher von nah und fern erfreuen sich jedes Jahr an diesem Naturphänomen. Andi möchte es ganz genau wissen und steigt über eine Leiter hinab in eine der tiefsten Gletschermühlen. Jetzt werden uns deren gigantische Ausmaße bewußt.
Am Ausgang des Gletschergartens komme ich nochmals richtig ins Staunen. Hier schaut man in die „Cavagliasco-Schlucht“. Tief unten sieht man das Gletscherwasser wirbeln und man bekommt einen Eindruck von der unbändigen Kraft, die von dem Schmelzwasser ausgeht. Fast glaubt man Skulpturen zu erkennen. Eine davon sieht aus wie das Gesicht einer alten Frau. Dies ist wahrscheinlich auch die Inspiration für eine alte unheimiche Volkssage, die sich um die Schlucht rankt. Romario erklärt uns, dass der Gletschergarten hier noch erweitert werden soll. Ein Grund, nochmal wieder zu kommen!
Informationen zu den Gletschermühlen
Die Töpfe der Riesen sind mit der Rhätischen Bahn von Norden (Pontresina) oder von Süden (Poschiavo) erreichbar. Ausstieg ist an der Station Cavaglia und von dort sind es ca. 10 Minuten zum Gletschergarten. Der Weg ist ausgeschildert.
Für den Besuch des Gletschergartens werden keine Eintrittsgelder erhoben. Am Anfang und Ende des Lehrpfades kann man jedoch für die Unterhaltung des Gletschergartens spenden. In den Monaten Mai bis Oktober werden Führungen angeboten. Genauere Informationen zum Gletschergarten findet man auf der Webseite des Vereines.
Diashow
Disclaimer und allgemeine Informationen
Ich habe den Gletschergarten Cavaglia im Rahmen einer Medienreise besucht, die auf Einladung der Tourismusregionen Davos-Klosters und Val Poschiavo stattfand und von der Rhätischen Bahn, den Schweizerischen Bundesbahnen sowie der Deutschen Bahn unterstützt wurde. Dafür meinen allerherzlichsten Dank! Die Kooperation mit dem Veranstalter hat meine Berichterstattung aber in keinster Weise beeinflusst und ich gebe hier ausschließlich und ehrlich meine persönlichen Eindrücke wieder.
Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung beim Verfassen aller meiner Artikeln, dazu habe ich mich durch das Unterzeichnen des Outdoor Blogger Codex verpflichtet.
Weitere lohnenswerte Ausflugsziele in der Schweiz findet Ihr auf den Seite von ⇲ Davos Klosters und ⇲ Valposchiavo Tourismus.
Auf der Medienreise sind neben diesem Bericht über die Töpfe der Riesen auch noch Aritkel über die ⇲ Wanderung zu den Jöriseen oder ⇲ herbstliche Wanderung ins Val di Campo entstanden. Außerdem waren wir ⇲ mit der Bikeacademy Davos unterwegs in den Zauberbergen.
Mit von der Partie waren: Milos von der ⇲ Trendlupe, Andreas von ⇲ Gipfelfieber und Frank, ⇲ Der Outdoor-Tester
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wow, was für ein tolles wandergebiet! sowas hab ich noch nie gesehen. es ist so unglaublich spannend, welche gesteinsformationen unser planet erschaffen hat.
Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Ja, es macht furchtbar viel Spaß dort zu Wandern und die Gletschergärten sind schon so ein kleines Naturwunder! Liebe Grüße, Jörg
das glaub ich gern! ich hoffe sehr, dass ich auch selbst mal die gelegenheit bekomme, so etwas zu erwandern!
CAVAGLIA!
Im Sommer 2016 war ich da, gleich für mehrere Tage, und begeistert, nicht nur wegen der Gletschertöpfe.
Mit dem Auto hinauf ist es eine Mutprobe, die zu einem lohnenden „Ende der Welt“ führt, wäre da nicht die Rhätische Bahn. Von der Passhöhe am Lago Bianco runterwandern nach San Carlo zu einem kalten Bier, herrlich.
Schon wieder Lust auf neuen Besuch. Aber das war ja schon beim Eibsee-Blog so. Alles auf einmal geht leider auch nicht.
Hallo Carsten,
ja, das glaube ich. Wir waren auch einfach viel zu kurz dort. Das ist eine wunderschöne Gegend!
Liebe Grüße, Jörg