Der Steig ruft – unterwegs auf dem Nibelungensteig

Werbung* Der Steig hat gerufen – und zum 15jährigen Jubiläum des Nibelungensteiges habe ich mich dem Steig von Amorbach über Miltenberg bis nach Freudenberg gestellt. Das sind die offiziellen Nibelungensteig-Etappen 6 und 7, bei denen man überwiegend im bayerischen Odenwald und ein paar Kilometer in Badem-Württemberg unterwegs ist.

Wegelogo Nibelungensteig
Wegelogo des Nibelungensteiges

Fachwerk und Kultur am Wegesrand

Die 6. Etappe des Nibelungensteiges startet im idyllischen Amorbach. Das Städtchen im bayrischen Odenwald ist vor allem durch seine prächtige fürstliche Abtei bekannt. Eine Abteiführung lohnt auf jeden Fall, und wenn dann auch noch die hellen Töne aus der “stummen” Orgel erklingen ist der Himmel auf Erden perfekt. Nein, die Orgel ist nicht wirklich stumm – die Amorbacher Orgel heißt Stumm-Orgel, da die ursprüngliche Version im Jahre 1782 durch die Gebrüder Stumm erbaut wurde. Aber auch die Bibliothek hat mich sehr beeindruckt. Und in Emich`s Hotel schläft man wie ein Baby.

Die Stumm-Orgel in Amorbach
Die gar nicht stumme “Stumm-Orgel” in der fürstlichen Abtei Amorbach

Mit Miltenberg wartete das nächste pittoreske Städtehighlight auf mich. Inklusive einer überaus interessanten und unterhaltsamen Stadtführung. Die hat mir ebenso gefallen wie die Einkehr im Riesen, dem ältesten Gasthaus Deutschlands mit seinen urigen Bieren. Oder auch die Übernachtung im Hotel Hopfengarten. Hier gibt es übrigens ein sehr gutes Frühstück. Über den Markt Bürgstadt ging es dann weiter ins baden-württembergische Freudenberg. Fachwerk en masse und damit einiges fürs Auge.

Fachwerk am Nibelungensteig
Pittoreske Ortschaften mit viel Fachwerk

Burgen, Kelten und Kapellen

Doch auch andere Zeugen der Vergangenheit sind bei einer Wanderung auf dem Nibelungensteig allgegenwärtig. Bei Amorbach bewundern wir die Ruine der Gotthardsbasilka, von deren kleiner Aussichtsplattform aus man den überragenden Blick in gleich sieben Täler genießen kann. Hinter Monbrunn findet man Reste einer keltischen Ringwallanlage und natürlich lohnt der Abstecher zur Mildenburg, von der man einen herrlichen Blick auf Miltenberg und den Main hat. Die Burg ist seit fast 800 Jahren Wahrzeichen der Stadt. Sie beherbergt heute übrigens das Museum Burg Miltenberg.

Blick von der Mildenburg auf Miltenberg
Blick von der Mildenburg auf Miltenberg

Ein ganz besonderes Highlight war für mich die Martinskapelle in Bürgstadt, die bereits zwischen 900 und 1000 errichtet wurde. Von außen unscheinbar lassen mich die prächtige “Armenbibel” (bildhafte Darstellungen der Bibel) im Inneren der Kapelle und die sehenswerte Holzkassettendecke staunen. Falls Ihr selbst mal reinschauen wollt: vor der Kapelle gibt es eine Infotafel auf der zu lesen ist, wo man sich den Schlüssel holen kann. Nächstes geschichtliches Highlight ist der Ringwall auf dem Wannenberg. Hier wurde die monumentale Toranlage, die um 900 v. Chr. an dieser Stelle stand, eindrucksvoll rekonstruiert. Und zu guter Letzt wartet dann noch die Burg Freudenberg. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert war zerfallen und Gestrüpp und Bäume hatten sie quasi unsichtbar gemacht. Eine Bürgerinitiative hat sie wieder freigelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Beeindruckend!

Armenbibel in der Martinskapelle Bürgstadt
Die “Armenbibel” in der Martinskapelle Bürgstadt

Nibelungensteig Etappe 6 von Amorbach nach Miltenberg

Nun aber zu den beiden Etappen des Nibelungensteiges, die ich vor kurzem erwandern durfte. Etappe 6 beginnt wie eingangs erwähnt in Amorbach.  Sie ist 12,7 km lang, führt 424 Meter hinauf und 446 Meter bergab. Dafür sollte man ca. 4:00 Stunden reine Gehzeit einplanen. Denn es geht zunächst einmal von Amorbach recht steil hinauf zum Gotthardsberg, wo man mit einem wunderbaren Ausblick belohnt wird. Fasziniert hat mich auch der Weg hinunter nach und durch das idyllische Dörflein Reuenthal. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.

Ausblick vom Gotthardsberg
Ausblick vom Gotthardsberg

Das Örtchen Monbrunn gehört schon zu Miltenberg, hat sich aber dennoch seinen dörflichen Charakter bewahrt. Und mit dem Gasthaus Jägerruh hat es eine urige Einkehrmöglichkeit. Leider ist es nur am Wochenende geöffnet. Aber der Biergarten und, so ist es mir zumindest berichtet worden, auch die Damentoilette sind äußerst sehenswert (das ist jetzt wirklich im positiven Sinne und mit Respekt gemeint). Nach der Einkehr bestaune ich noch den oben erwähnten Ringwall, bevor es nach Miltenberg hinunter geht. Ein Abstecher zu Mildenburg ist wie gesagt ein Muss und dann wandern wir durch das “Schnatterloch” ins Fachwerkstädtchen hinein. Landschaftlich wunderschön und sehr interessant.

Brunnen am "Schnatterloch" in Miltenberg
Brunnen am “Schnatterloch” in Miltenberg

Nibelungensteig Etappe 7 von Miltenberg nach Freudenberg

Etappe 7 von Miltenberg nach Freudenberg ist für die meisten Wanderer die letzte Nibelungensteigetappe. Natürlich ist es aber auch möglich, den Nibelungensteig in Freudenberg zu beginnen. Etappe 7 ist 12,6 km lang.440 Meter geht es bergauf und 422 Meter hinab. Plant bitte 3,5 Stunden reine Gehzeit ein. Vom romantischen Miltenberg aus geht es zunächst beschaulich am Main entlang und wir erreichen den Markt Bürgstadt. Nach der Besichtigung der Martinskapelle nimmt uns der Wanderführer des Odenwaldklubs Miltenberg mit steil hinauf zur Centgrafenkapelle. Kurze Verschnaufpause mit herrlicher Aussicht.

Nibelungensteig - Aussicht Centgrafenkapelle
Aussicht von der Centgrafenkapelle

Besonders stolz ist Bürgstadt auf den Jugendwanderpfad, über den uns jetzt der Nibelungensteig führt. Dieser Pfad wurde von Schüler*innen der örtlichen Schule gestaltet und wird auch regelmäßig von ihnen gepflegt und markiert. Die von den Schülern entworfenen Sandsteinskulpturen am Weg haben, wie sollte es auch anders sein, die Nibelungensage als Thema. An der Rekonstruktion der Toranlage des Ringwalls legen wir ein Päuschen ein, bevor es am Gipfelkreuz des Wannenberges den obligatorischen Gipfelschnaps gibt.

Gipfelkreuz am Wannenberg
Das Gipfelbuch am Gipfelkreuz /Höchster Punkt der Gemeinde Bürgstadt

Kurz vor Freudenberg überschreiten wir unmerklich die Grenze Bayerns zu Baden-Württemberg. Auf dem Gelände der Burgruine Freudenberg feiert man gerade das Burgfest, auf dem wir freundlich empfangen werden. Und dann geht es über viele Stufen hinunter nach Freudenberg. Wie schön Etappe 6 war auch Etappe 7 des Nibelungensteiges hervorragend markiert! Ein Riesenlob und Dank dem Odenwaldklub!

Burgruine Freudenberg
Burgruine Freudenberg

Nibelungensteig kulinarisch – das Kochkäseschnitzel

Fragt man in den Gasthäusern am Wegesrand nach einer regionalen kulinarischen Spezialität, so wird man oft die Antwort “Kochkäseschnitzel” hören. Und alle die “Kochkäse” nicht kennen: übelst lecker! Wir selbst essen ihn oft einfach auf unserem Brot. Etwas Salz dazu: perfekt. In Kombi mit einem Schnitzel ein echter Genuss, der beispielsweise auf der Speisekarte der Gaststätte Brauerei Etzel in Amorbach zu finden ist.

Faust Bier im Riesen
Ein frisch gezapftes zum Kochkäseschnitzel

Die Region steht aber nicht nur für das Kochkäseschnitzel. In Miltenberg wird auch exzellenter Gerstensaft gebraut. Und nicht nur für Miltenberg. Das Bier von Faust gibt es beispielsweise auch in einer exklusiv für Amorbach gebrauten Version. Im Gasthaus “Riesen” stehen gleich mehrere Sorten zur Auswahl. Zu jeder Speise gibt es sogar die entsprechende Bierempfehlung. Ich fand´s klasse! Über Instagram hab ich erfahren, dass eine Brauereibesichtigung eigentlich zum Besuch Miltenbergs gehört. Na, vielleicht kann man das ja noch nachholen.

Nibelungen – Steig und Sage

Und natürlich fragt Ihr Euch mittlerweile bestimmt, was der Wanderweg mit der Nibelungensage zu tun hat, oder? Na ja, der Odenwald war wohl das bevorzugte Jagdgebiet der Nibelungen. Wer mehr zur Nibelungensage wissen möchte, der sollte sich mal den in diesem Artikel erwähnten Jugendwanderweg Bürgstadt vornehmen. Dort wird die Geschichte in verständlicher Art und Weise erklärt.

Aussicht auf Miltenberg und den Main
Aussicht auf Miltenberg und den Main

Der Nibelungensteig selbst ist 130 Kilometer lang und führt von hessischen Zwingenberg aus in 7 Etappen bis nach Freudenberg in Baden-Württemberg. Mit rund 4000 Höhenmetern ist er eine sportliche Herausforderung. Wer sich dem Steig stellt, bekommt eine Wanderurkunde und kommt auf Wunsch in die Ruhmeshalle.

Übersichtstafel Nibelungensteig
Übersichtstafel des Nibelungensteiges

Dank an die Organisation und alle Akteure

Und nun noch ein besonders ausführlicher “Werbeblock”. Denn die Wanderreise am Nibelungensteig kam auf Einladung der Wirtschaftsregion Bergstraße zustande. Vielen Dank dafür und für die hervorragende Organisation und Begleitung. Bedanken möchte ich mich auch für den “Goodie-Bag”, Ich habe mich sehr über das Wandermagazin (mein Gruß geht an Thorsten und Jarle), den schmackhaften Rotweinkuchen aus Bensheim, das Magazin My Odenwald mit den herrlichen Postkarten und das Infomaterial Michelstadt gefreut. Das Sitzkissen von Gipfelglück wird bei mir ausgiebig Verwendung finden.

Nibelungensteig - Wald am Wannenberg
Im Wald am Wannenberg

Und natürlich freue ich mich auch über den Wanderführer Nibelungensteig aus dem Conrad Stein Verlag, den ich im Anschluss an meine Leser verlosen werde. Besonders bedanken möchte ich mich bei den Wanderführer*innen des Odenwaldklubs Miltenberg. Ihr macht eine super Arbeit und Euer Fachwissen und Kompetenz haben mich begeistert! Schön, dass es im Odenwaldklub solch engagierte Menschen gibt. Schließlich zeigt sich der Odenwaldklub auch für die hervorragende Ausschilderung des Nibelungensteiges verantwortlich. Perfekt waren aber auch Orgelspiel und Führung in der fürstlichen Abtei Amorbach, die Stadtführung in Miltenberg, die Präsentation der Martinskapelle in Bürgstadt sowie die Burgführung in Freudenberg. Allen Akteuren ein großes Kompliment und Dankeschön!

Wanderführer am Nibelungensteig
Die Wanderführer des Odenwaldklubs Miltenberg waren echt spitze

Und zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen, dass es eine äußerst angenehme Wandertruppe war. Mit am Start waren die Reiseziege Steffi, die Outdoor.Betti, der Outdooralex79 und mein Fabio aka fabiolous_photography. Mit Euch zu wandern und Euch dabei kennen zu lernen hat unheimlich viel Spaß gemacht!

Zu gewinnen gab es: Wanderführer Nibelungensteig!

Nibelungensteig - Conrad Stein Verlag

— 21.08.2023 — Das Gewinnspiel ist beendet, der Gewinner wird kontaktiert!

Um mich bei meiner treuen Leserschaft zu bedanken, verlose ich den Wanderführer Nibelungensteig aus dem Conrad Stein Verlag aus meinem Goodie Bag. Weshalb wollt gerade Ihr den Wanderführer haben, kennt Ihr den Nibelungensteig schon oder, oder, oder…. Einfach rein in die Kommentare zu diesem Artikel, dann nehmt Ihr an der Verlosung teil. Bis einschließlich 20. August 2023 Zeit zu kommentieren. Der Wanderführer wird anschließend von mir verlost. Lasst Euch was einfallen, Kommentare halten einen Blogartikel wie diesen am Leben und machen ihn interessant. Der Versand des Gewinnes erfolgt für Euch kostenlos. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Literatur zum Odenwald und zum Nibelungensteig*

*Affiliate-Link: Wenn Ihr über diesen Link bestellt oder bucht, bekomme ich eine Provision. Für Euch entstehen keine Mehrkosten und Ihr tragt dazu bei, dass das Angebot von Outdoorsuechtig.de auch in Zukunft vollkommen kostenlos bleibt.

* Meine Wanderreise am Nibelungensteig kam auf Einladung der Wirtschaftsregion Bergstraße zustande. An dieser Stelle möchte ich mich dafür herzlich bedanken!

Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung bei allen meinen Berichten und Produkttests, deshalb orientiere ich mich eng an den vom Blogger Club e.V. im Blogger Kodex festgehaltenen Grundsätzen.

Bildergalerie Nibelungensteig von Amorbach nach Freudenberg

Zum Nibelungensteig lest bitte auch meinem Artikel über das Felsenmeer im Odenwald.

8 Kommentare

  1. Hallo Jörg,
    das würde ja perfekt passen ;-) Denn der Odenwald steht bei uns im Herbst auf dem Programm.

    Und dann muss ich auch mal ein großes Lob loswerden … (auch wenn mir das Design nicht ganz gefällt = subjektiv) Deine Artikel sind der Hammer!!!
    Bitte weiter so, ich bin “gerne_leser” bei Dir auf der Seite.

    LG
    Frank

  2. Ich würde gerne gewinnen, weil ich vor vielen Jahren weit weg vom Odenwald gezogen bin und mittlerweile meine große Wanderliebe entdeckt habe. Der Wanderführer wäre ein guter Grund endlich im Odenwald wandern zu gehen

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