#WildeHeimat – Wandern in der Solling-Vogler-Region

Werbung* Wild ist sie, die Solling-Vogler-Region. Und ein natürlich für viele ein starkes Stück Heimat. Und so wirbt man mit dem Slogan: Spüre die Wanderlust vor deiner Haustür. Wir selbst wussten zunächst einmal sehr wenig über die “Wilde Heimat” im Weserbergland. Die Region wurde vom Deutschen Wanderverband als “Qualitätsregion Wanderbares Deutschland” ausgezeichnet. Das machte uns sehr neugierig und vom geschichtsträchtigen Ort Dassel haben wir zunächst zwei der insgesamt 16 Qualitätstouren in der Solling-Vogler-Region erkundet.

Outdoorsuechtig in der "Wilden Heimat"
Outdoorsuechtig in der “Wilden Heimat”

Wilde Burschen in der wilden Heimat

Der Rundwanderweg Wilde Burschen ist unser erstes Ziel. Lauenberg ist nur ca. 5 Minuten von Dassel entfernt und wir parken im Ortskern unser Auto. Rein in die Wanderstiefel und raus in die Natur! Schon bald haben wir den Waldrand erreicht und es geht durch einen noch jungen Eichenwald hinauf. Eichen sind gewissermaßen der Namensgeber dieser schönen Tour. Denn es sind echt wilde Burschen, die uns unterwegs begegnen werden. Schon bald eröffnet sich uns ein sehenswerter Blick auf Lauenberg und ins Weserbergland.

Der Blick auf Lauenberg und ins Weserbergland
Der Blick auf Lauenberg und ins Weserbergland
Die "Wilden Burschen" - unsere erste Wanderung in der Solling-Vogler-Region
Die “Wilden Burschen” – unsere erste Wanderung in der Solling-Vogler-Region

Durch Felder und durch ein verwunschenes Tal hindurch erreichen wir den Wohnmobilpark und den ökologisch angelegten Lauenberger Badesee. Obwohl es noch recht kühl ist, traut sich schon eine Frühschwimmerin ins Nass. Uns beeindruckt die idyllische Lage dieses natürlichen Schwimmteiches auch ohne Bad. Im Sommer sollte man aber unbedingt Badesachen auf dieser Wanderung dabei haben und sich diese tolle Abkühlungsmöglichkeit gönnen. Wir erreichen Lauenberg und durchqueren kurz den Ortsrand. Kurz darauf wird es so richtig wild und urig

Am Lauenberger Badesee
Am Lauenberger Badesee
Blick in die Natur
Blick in die Natur

Urige Eichenwälder und eine Burgruine

Hier erscheinen uns die Eichenwälder herrlich ursprünglich und naturbelassen. Das dem auch so ist, bestätigen Tafeln der Niedersächsischen Landesforsten. Hier wird der Wald seiner natürlichen Entwicklung überlassen und das ist gut so. Nun freuen wir uns auf die Ruine der Löwenburg, die wir schon bald erreichen. Der Sage nach von den Grafen von Dassel als Jagdschloss errichtet diente die Löwenburg von 1399 bis 1530 als Verwaltungssitz des Amtes Lauenburg der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Heute auf jeden Fall ein markanter Punkt und ein schönes Ausflugsziel.

Wilde Burschen! Der ursprüngliche Eichenwald begeistert uns
Wilde Burschen! Der ursprüngliche Eichenwald begeistert uns
Pausenplatz mit Aussicht
Pausenplatz mit Aussicht

Beseelt vom sonnigen Ausblick und einer erholsamen Pause auf der Relaxliege schlendern wir nun wieder hinunter in den Ort. Knapp 8 wilde Kilometer voller bleibender Eindrücke liegen hinter uns. Die erste Wanderung in der Solling-Vogler-Region hat uns viel Lust auf mehr gemacht. Und es folgen ja noch drei Tage. Um es vorweg zu nehmen: Auch die werden wir genießen.

An der Burgruine der Löwenburg
An der Burgruine der Löwenburg
Beseelt zurück nach Lauenberg
Beseelt zurück nach Lauenberg

Die “heimatliche” Klostertour

Gleich am nächsten Tag nehmen wirt die Klostertour bei Stadtoldendorf in Angriff. Gehörten die “Wilden Burschen” zu den “wilden” Touren, gehört der heutige Wanderweg zu den “heimatlichen” Touren in der Solling-Vogler-Region. Wie es der Zufall will, treffen wir am Parkplatz des Rundwanderweges in Stadtoldendorf einen Wandersmann, der sich schon bald als Wegepate der Klostertour und anderer Wanderwege in der Region zu erkennen gibt. Gerne möchte uns Helmut Eggers ein Stück des Weges begleiten und uns dabei seine wilde Heimat zeigen.

Wegepate Helmut Eggers zeigt uns seine "wilde Heimat"
Wegepate Helmut Eggers zeigt uns seine “wilde Heimat”

Natürlich gibt er uns die Empfehlung, das Zisterzienserkloster Amelungsborn zu besuchen. Es ist schließlich Namensgeber der Tour. Und so machen wir uns gemeinsam auf dem Weg aus Stadtoldendorf hinaus. Am Gedenkstein für einen abgestürzten britischen Piloten trennen wir uns dann vorerst. Hier beginnt der eigentliche Rundweg. Über naturbelassene Wege und Pfade sowie mit weiten Aussichten in den Vogler erreichen wir schließlich das Kloster, welches sich mit einer eindrucksvollen Klostermauer ankündigt.

Kloster Amelungsborn kündigt sich mit einer eindrucksvollen Klostermauer an
Kloster Amelungsborn kündigt sich mit einer eindrucksvollen Klostermauer an
Eine Stahltreppe führt uns über die Klostermauer
Eine Stahltreppe führt uns über die Klostermauer

Imposante Klostermauern und ein idyllischer Teich

Eine Stahltreppe führt über die Klostermauer und über diese betreten wir direkt den beschaulichen Kräutergarten des aus dem 12. Jahrhundert stammenden Zisterzienserklosters. Wow, eine solch große und gepflegte Klosteranlage hätten wir echt nicht erwartet. Und auch der Blick in die Kirche lohnt allemal. Vom Kloster aus folgen wir weiter der hervorragenden Beschilderung. Helmut hat ganze Arbeit geleistet! Eine am Grundmühlenteich aufgestellte Infotafel regt dazu an, den kurzen Abstecher zum Teich hinunter zu nehmen. Hier bestaunen wir einen alten, steinernen Mühlstein und finden eine willkommene Gelegenheit zur Pause.

Kloster Amelungsborn
Blick auf…
Kirche Kloster Amelungsborn
…und in die Klosterkirche

Am Grundmühlenteich stößt auch Helmut wieder zu uns und begleitet uns noch ein Stückchen durch das romantische Hooptal hindurch. Wir sind beeindruckt von der Sandsteinfelswand, die er uns kurz vor der Brücke über den Forstbaches zeigt. Sandstein ist überhaupt ein großes Thema in der “wilden Heimat”. Wenn man genau acht gibt, fallen einem auch auf der Klostertour viele ehemalige Abbaustellen auf. Schließlich verabschiedet Helmut sich von uns und schickt uns die recht steile Rosstrappe hinauf. Als Lohn der Mühen verspricht uns Helmut tolle Aussichten und einen schönen Rastplatz. Vielen Dank für die Erläuterungen und die unterhaltsame Begleitung!

Klostertour - Grundmühlenteich
Der Grundmühlenteich
Klostertour - Sandsteinfelswand
Sandsteinfelswand

Oberhalb der Rosstrappe erfüllen sich Helmuts Versprechungen. Wir halten inne und genießen den Blick in die waldreiche Landschaft der Region. Auf unserem weiteren Weg bestaunen wir die gigantisch große Sandsteintrockenmauer an einer Abwasserreinigungsanlage und zum Ende der Wanderung gibt es noch einen schönen Blick auf den Försterturm, dem Wahrzeichen von Stadtoldendorf. Zufrieden und glücklich kommen wir schließlich wieder an unserem Parkplatz am Feldbahnmuseum Mühlenanger an. Das waren 8 überaus lohnende Kilometer und jeder Schritt hat Spaß gemacht.

Beeindruckende Sandsteintrockenmauer am Wegesrand
Beeindruckende Sandsteintrockenmauer am Wegesrand
Der Försterturm ist das Wahrzeichen von Stadtoldendorf
Der Försterturm ist das Wahrzeichen von Stadtoldendorf

Dassel – Geschichte und Geschichten

Dassel selbst blickt auf eine Jahrhunderte alte Geschichte zurück. An der Polizeistation treffen wir uns mit Herrn Sölter, der uns die schon im Jahr 860 als Villa Dassila erwähnte Stadt zeigen wird. Anschaulich erklärt uns Herr Sölter die Bedeutung des Rainald von Dassel, einem Sohn des Grafen Reinold. Rainald, also der mit a, wurde im Jahre1156 Kanzler des Deutschen Reiches und zwei Jahre später Erzbischof von Köln. Gemeinsam mit unserem Stadtführer schlendern wir die nun die alte Stadtmauer entlang, die in den Jahren 1350 – 1400 errichtet wurde.

Dassel - Stadtmauer
Die Stadtmauer entlang

Kurzweilig erzählt uns Herr Sölter das eine oder andere Schmankerl aus der Stadtgeschichte. Wer durfte wann innerhalb oder außerhalb der Stadtmauern bauen? Warum heißt der Ballerturm eigentlich “Ballerturm”? Und warum haben die Bürgermeister dazu beigetragen, dass Teile der Stadtmauer heute noch erhalten sind? Wo verkehrte Wilhelm Busch, wenn er in der Stadt war? Das Innere der Laurentiuskirche ist ein besonderer Blickfang und das “Schmalhaus” in der Ritterstraße erscheint uns als regelrechtes Kuriosum. Ehe wir uns versehen, stehen wir auch schon vor den Türen der beiden Dasseler Museen.

Zwei Museen im Herzen Dassels

Das historische Technikmuseum Blankschmiede und das Museum Grafschaft Dassel befinden sich am lauschigen Teichplatz der Stadt. Beide Museen werden von Fördervereinen liebevoll gepflegt und betrieben. Als wir ankommen, wird in der Blankschmiede schon gehämmert. Aber bevor wir uns die Schmiedewerkstadt anschauen, genießen wir erst einmal Kaffee und leckeren Kuchen vor dem Schmiedecafé. Und dann bewundern wir die mit viel Liebe zum Detail eingerichteten Räume des Technik- und Landwirtschaftsmuseums. Acht Generationen lang hat hier die Familie Neimke gewirkt, bevor nach dem Tode Heinrich Neimkes in 1985 die Schmiede verwaiste und der Förderverein “Blankschmiede Neimke e. V.” gegründet wurde.

Blankschmiede Neimke - Wohnung des Schmieds
Die Wohnung des Schmieds

Gut so, denn es wäre eine Schande, dieses Kulturdenkmal verfallen zu lassen. Lebhaft können wir uns vorstellen, wie hier früher gelebt und handwerklich gearbeitet wurde. Wir besichtigen die originalgetreu hergerichtete Wohnung des Schmieds und bestaunen die zahlreichen Exponate im Landwirtschaftsmuseum auf dem Dachboden. Die Blankschmiede ist übrigens noch voll funktionsfähig. Monatlich finden Schmiedevorführungen statt. Beeindruckend, so etwas einmal live zu sehen.

Schmiedevorführung in der Blankschmiede Neimke
Schmiedevorführung in der Blankschmiede

Falschgeld und Dasselöfen

In direkter Nachbarschaft der Blankschmiede befindet sich das Museum Grafschaft Dassel. Und auch da hat man eine Menge zu bieten. Wie wir schon auf der Stadtführung gehört hatten, ist die Stadtgeschichte eng mit den Grafen von Dassel verbunden. Und so ist es nicht verwunderlich, dass es im Museum viel über das Leben der Grafen von Dassel zu erfahren gibt. Auch Ausgrabungsfunde rund um die Burgen der Grafen von Dassel sind zu bestaunen.

Habt Ihr schon mal etwas von “Dasselöfen” gehört? Seit dem Mittelalter wurde nämlich in der Region Eisenerz abgebaut und in Dassel verhüttet. Daraus hervorgegangen ist die Produktion ausgefallener Öfen wie beispielsweise einem emaillierten Stubenofen in den 1920er Jahren und der eben erwähnten Dasselöfen, auf denen bis in die 70er Jahre der Name “Dassel” prangte. Natürlich gibt es auch die im Museum zu sehen.

Eisenprodukte "made in Dassel"
Eisenprodukte “made in Dassel”

Auch die Dasseler Papiermacher sind weltweit bekannt. Die Qualität der seit 400 Jahren in der Hahnemühle produzierten Papiere ist so berühmt, dass das Werk während des zweiten Weltkrieges beauftragt wurde, Papiere für die englischen Pfund- und amerikanischen Dollarnoten zu imitieren. Mit diesem “Falschgeld” sollten die Währungen der Kriegsgegner destabilisiert werden.

#WildeHeimat – die Solling-Vogler-Region hat uns begeistert

Wussten wir zu beginn unserer Reise noch relativ wenig über die #WildeHeimat, so hat es uns umso mehr überrascht, wie vielfältig die Solling-Vogler-Region ist. Weil wir echte Wanderfans sind, haben uns natürlich die gewissenhaft markierten und sorgsam gepflegten Wanderwege besonders gefallen. Mit den Rundwanderwegen “Wilde Burschen” und “Klostertour” hat die “wilde Heimat” eine erstklassige Visitenkarte abgegeben! In einem meiner nächsten Berichte geht es mit dem Ith Hils Weg und dem Hilskammweg bei Grünenplan weiter. Wenn Ihr den nicht verpassen wollt, empfehle ich Euch das Abonnement meiner Seite. Tragt dazu einfach oben rechts Eure E-Mail-Adresse in den Verteiler ein.

Gewissenhaft markiert und sehr gepflegt - die Wanderwege der "wilden Heimat"
Gewissenhaft markiert und sehr gepflegt – die Wanderwege der “wilden Heimat”

Wichtige Links auf einen Blick

* Zu dieser Reise wurden wir von der Solling-Vogler-Region eingeladen. An dieser Stelle möchte ich mich dafür herzlich bedanken!

Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung bei allen meinen Berichten und Produkttests, deshalb orientiere ich mich eng an den vom Blogger Club e.V. im Blogger Kodex festgehaltenen Grundsätzen.

2 Kommentare

  1. Hallo Jörg,
    die atemberaubenden Fotos in deinem Artikel haben die Landschaft wirklich zum Leben erweckt und mich dazu gebracht, meine Wanderschuhe zu schnüren. Ich schätze euren Einsatz, die Natur zu schützen und zu respektieren, und freue mich auf weitere Abenteuerberichte von euch.
    Herzliche Grüße,
    Sandra

    1. Vielen Dank für Deinen Kommentar liebe Sandra! Uns hat es in der Solling-Vogler-Region sehr gefallen und wir können allen Natur- und Wanderliebhabern einen Besuch in dieser tollen Wandergegend nur empfehlen!
      Herzliche Grüße, Jörg

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