Und wieder sind wir mit unserem „Dauerprojekt“ Moselsteig wieder ein wenig weiter gekommen. Das Wetter war super und Doris hatte ein paar Tage frei. So schnüren wir die Wanderschuhe und packen unsere Rucksäcke. Wir haben uns diesmal die Moselsteig Etappen 10 bis 15 vorgenommen. Und dank Deutschland-Ticket geht es preisgünstig mit dem Zug zum Bahnhof Wittlich und per Bus nach Monzel. Dort hatten wir im vergangenen Jahr unsere Moselsteig-Wanderung beendet.


Moselsteig Etappe 10 von Monzel nach Bernkastel
Monzel ist gut mit dem Bus zu erreichen. An der Haltestelle Brunnenstraße steigen wir aus und sind gleich mittendrin im Wander- und Weinvergnügen. Die Weinberge empfangen uns mit herrlichem Sonnenschein und Monzel geizt nicht mit tollen Aussichten. Gut gelaunt machen wir uns auf den gut ausgeschilderten Moselsteig. Am Aussichspunkt Jufer Sonnenuhr halten wir inne und schauen uns von oben die Brücke an, an der wir bei Mühlheim die Mosel überqueren werden. Mühlheim begrüßt uns mit einem schönen Rastplatz und wir besorgen uns nebenan einen Kaffee sowie etwas Proviant in der nahegelegenen Metzgerei.


Nach der guten Stärkung wandern wir dann auf der rechten Flussseite weiter in Richtung Bernkastel. Oberhalb von Andel schlendern wir durch den Schatten spendenden Wald, genießen den Blick von der Andeler Schutzhütte und erreichen schließlich die St. Anna Kapelle. Und dann kommt mit der Burg Landshut ein echtes Highlight. Hier genießen wir nicht nur die tolle Aussicht sondern auch ein kühles Radler. Von der Burg geht es hinunter ins beschauliche Bernkastel ein, wo wir im Weingut Dillinger unsere Ferienwohnung für die nächsten Tage beziehen. Wir schlendern noch ein wenig durch den malerischen Ort bevor wir bei Riesling und Flammkuchen den ersten Moselwandertag in 2025 gemütlich ausklingen lassen.


Moselsteig Etappe 11 von Bernkastel nach Ürzig
Im Weingut Dillinger haben wir super geschlafen. Wir kochen uns einen Kaffee und ich hole Brötchen. Nach dem Frühstück starten wir heute können direkt an unserer Unterkunft und im Gegensatz zu gestern auch nur mit Tagesgepäck. Dafür geht es durch das wildromantische Kallenfelsbachtal zunächst sehr steil und anstrengend bergan. Schließlich biegen wir links ab und der Weg wird deutlich moderater. Auch die erste wunderbare Aussicht lässt nicht lange auf sich warten.




Wir erreichen die „Graacher Schäferei“ und dann wandern wir oberhalb der Weinlage „Graacher Himmelreich“ (den Wein haben wir dann abends probiert) in Richtung Zeltingen-Rachtig. Auf der dortigen Brücke überqueren wir die Mosel und gönnen uns eine Pause im Kloster Machern mit der urigen Kloster-Brauerei. Der Beweis, dass die Region nicht nur Wein kann! Die Erholungspause tat gut und so sind wir für den Anstieg zur Hochmoselbrücke gewappnet. Der hat es nämlich nochmal in sich. Wir überqueren die Bundesstraße über einem Tunnel und entschließen uns, über den Moselhöhenweg zur Haltestelle Ürzig Höhe zu wandern. Von hier aus fahren wir gemütlich mit dem Bus zurück nach Bernkastel.


Moselsteig Etappe 12 von Ürzig nach Traben-Trarbach
Da wir die gestrige Wanderung an der Bushaltestelle Ürzig Höhe beendet haben, wir aber keinen Meter des Moselsteiges auslassen wollen, müssen wir nun erst einmal den Moselhöhenweg in gegenläufiger Richtung einschlagen. Schließlich stoßen wir wieder auf die Stelle, wo wir gestern den Moselsteig verlassen haben, und wandern auf urigen Pfaden bergab. Dann geht es durch eine Art Hohlweg bergan, wir wandern am Rande eines Weinberges entlang und stoßen dann wieder auf die Bergstraße, wo die heutige Etappe 12 eigentlich beginnt.


Diese führt uns jetzt entlang der Römerstraße und durch ein Waldstück in die Erdener Weinberge. Oberhalb der Weinlagen von Kinheim und Kröv (hier hat man einen tollen Blick auf die Moselschleife) wandern wir in Richtung Mont Royal. Im dortigen Feriendorf haben wir auch schonmal unseren Urlaub verbracht und so ist uns die Gegend um die ehemalige französische Festung herum schon bekannt. Wer sie noch nicht gesehen hat, sollte sich die Zeit nehmen sie zu besichtigen. Denn die unterirdischen Gänge sind sehenswert. Auf dem Moselsteig schlendern wir nun, überwiegend bergab, nach Traben-Trarbach. Auf der Brücke überqueren wir die Mosel und genehmigen uns in der Trarbacher Altstadt ein Glas Wein. Mit dem Bus fahren wir zurück nach Bernkastel.


Moselsteig Etappe 13 von Traben-Trarbach nach Reil
Heute wartet gleich zu Beginn der steile Anstieg zur Grevenburg bei Traben-Trarbach auf uns. Dieser wird mit grandioser Aussicht belohnt. Und es geht von der Ruine aus noch weiter hinauf. So weit, dass wir schließlich mit einem Himmelsblick (drehbare Relaxliege) verwöhnt werden. Überhaupt, auf dieser Etappe gibt es eine Menge zu sehen. Bei Starkenburg hat jemand den Weg mit urigen Figuren und Installationen verschönert. Von hier aus geht es nach Enkirch weiter und wir können nur mit Mühe der Empfehlung widerstehen, hier vom Moselsteig abzuweichen und durch den Ort weiter zu wandern.


Also wandern wir am Moselsteig weiter und verlieren bei Burg irgendwie die Wegemarkierung des ansonsten gut markierten Weges aus dem Blick. Aber wir haben ja einen GPS-Track heruntergeladen und der führt uns durch einen Weinberg, an dem noch gebaut und gewerkelt wird, weiter. Oben angelangt lesen wir schließlich den Hinweis, dass der Moselsteig in dem nun hinter uns liegenden Bereich wegen der Bauarbeiten verlegt wurde. Ok, aber wir haben auch niemanden gestört. Mit herrlichen Ausblicken wandern wir dann oberhalb Burg weiter und schließlich durch die Weinberge hinunter nach Reil. An der Bundesstraße vor der Brücke gibt es eine Bushaltestelle. Von dort aus fahren wir zurück nach Traben-Trarbach und weiter zu unserer Unterkunft in Bernkastel. Das Deutschlandticket hat sich in diesem Monat wirklich gelohnt.



Moselsteig Etappe 14 von Reil nach Zell
Der Bus bringt uns von Traben-Trarbach zur Bushaltestelle an der B 53 bei Reil, wo wir gestern unsere Wanderung beendet haben. Heute wollen wir bis nach Zell und haben die leise Hoffnung, noch bis Bullay weiterwandern zu können. Denn Etappe 14 ist recht kurz. Also überqueren wir zunächst einmal wieder einmal die Mosel. Die Etappe beginnt am Bahnhof in Reil und wir haben zunächst schöne Ausblicke auf die Weinberge und das Viadukt der Kanonenbahn. Dann geht es in den Wald hinein und auf dem lauschigen Waldweg kommen wir zügig voran.


An der Driesch-Hütte wird gerade Wein eingeräumt und wir kommen am Prinzenkopfturm an, wo einiger Trubel herrscht. Wir entschließen uns trotzdem dazu, den Turm zu besteigen. Die Aussicht lohnt. Allerdings ist es oben ganz schön windig und wie gesagt, ziemlich voll. Weiter geht es also zur Marienburg. Kurze Zeit später könnten wir die Abkürzung nach Bullay nehmen. Das wäre ein sehr kurzer Weg. Aber Abkürzen gilt bei uns bekanntlich nicht. So setzen wir unseren Weg zum Herzchen mit Blick auf Briedel weiter fort. Wir umrunden quasi Kaimt, denn wir bewegen uns gerade innerhalb einer beeindruckenden Moselschleife. Dann geht es relativ steil nach Zell hinunter. Mit Blick auf die Moselpromenade versteht sich. Über die Moselbrücke erreichen wir schließlich den pittoresken und heute gut besuchten Ort. Ob wir jetzt wirklich noch nach Bullay weiter wandern wollen? Aber sicher! Da das dann schon Moselsteig Etappe 15 ist, beginne ich hier mit einer neuen Überschrift.


Moselsteig Etappe 15 von Zell nach Neef
Wie eben beschrieben haben wir im Anschluss an unsere Moselsteigetappe 14 noch ein wenig Zeit für Etappe 15. So entschließen wir uns, diese zu halbieren und von Zell zum Bahnhof Bullay zu laufen. Allerdings hat uns gleich der erste Abschnitt genauso überrascht wie gefordert. Denn über den Collis-Steilpfad mussten wir hinauf zum Collis-Turm. Für den Steilpfad gibt es zwei Varianten: eine Klettervariante und eine ebenfalls sehr steile Bergaufvariante, für die wir uns angesichts unserer schweren Rucksäcke entscheiden.

Am Turm angekommen erwartet uns eine schöne Aussicht auf Zell und die Kaimter Moselschleife. Gut einen Kilometer geht es nun auf relativ gleichem Höhenniveau weiter, bevor wir hinunter ins Mühlental und natürlich im Anschluss auch wieder hinauf müssen. Wir wandern nun oberhalb Merl in Richtung Bullay, verlassen kurz die Weinberge und nehmen dann vor der Königshütte den Zuweg des Moselsteiges nach Bullay hinunter. Der Zuweg ist 2,1 km lang und bei der Komplettierung der Etappe müssen wir dann vom Bahnhof wieder hier herauf. 5 schöne Moseltage liegen hinter uns. Schlechtes Wetter hat uns erst auf dem Weg hinunter nach Bullay erwischt. Der Moselsteig hat uns sehr viel Spaß gemacht und und so beschließen wir schon an Himmelfahrt, die Etappe zu Ende zu bringen!
Am Vatertag machen wir uns also wieder auf den Weg. Dabei nutzen wir zunächst den Zuweg Richtung Zell, weil wir dort ja auch herunter gekommen sind und keinen Meter Steig auslassen möchten. Aufgrund des Wegweisers (am Ende des Zuweges) rechnen wir heute mit 10,4 Kilometern was eigentlich ziemlich entspannt sein sollte. Vorbei an der Königshütte und der Schutzhütte am König (das sind tatsächlich verschiedene Hütten) geht es nach dem Aufstieg recht gemächlich durch den Wald. An Onkel Tom´s Hütte denken wir kurz über die Einkehr nach, verwerfen diesen Gedanken aber, da am heutigen Himmelfahrtstag dort eine Menge los ist. Schon aus der Ferne lässt die dortige Lautstärke uns das erahnen. Also weiter durch den Wald, entspannend aber unspektakulär.

Als wir dann bei Neef den Wald verlassen kommt die Überraschung. Hier gibt es einen Moselsteig-Zuweg nach Neef. Nur knapp 1 Kilometer was dann mit der ursprünglichen Rechnung 10,4 km übereinstimmen würde. Wir wollen aber den kompletten Moselsteig machen und entschließen uns dazu jetzt noch 5,4 Kilometer auf dem Moselsteig bis nach Neef zu gehen. Eine sehr gute Entscheidung, denn obwohl es zunächst einmal hinunter und dann steil wieder bergauf geht, kommen hier einige wirklich tolle Aussichten auf Neef, auf den Calmont und auf die Mosel. Besonders am Eulenköpfchen hat es uns sehr gefallen. So kommen wir nach 15,4 Kilometern in Neef an. Gerade zur richtigen Zeit um im Restaurant Schleusenblick wirklich sehr gut zu essen und dann für die Heimfahrt in den Zug zu steigen. Klasse!

Fazit und weiterführende Links
So haben wir an der Mosel und speziell auf dem Moselsteig wirklich wundervolle und im übrigen auch sonnige Tage verbracht. Die Ferienwohnung im Weingut Dillinger war wirklich klasse und Bernkastel-Kues ein unheimlich schönes Städtchen. Der Moselsteig ist sehr gut markiert, als ehrenamtlicher Wegepate des Lahnwanderweges kann ich das wirklich beurteilen. Und die Wegführung begeistert uns immer wieder. Wir kommen bestimmt wieder und setzen unseren Weg fort! Ach ja, was ich nicht vergessen möchte: Viele Grüße an die drei Wanderer aus Ostfriesland, die sich so tapfer über die Moselhöhen gekämpft haben und die wir fast täglich getroffen haben! Es war immer nett mit Euch zu plauschen (oder schnacken wie man wahrscheinlich bei Euch sagt).


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Das klingt nach einer interessanten Tour.
Auch wenn ich momentan eher im tiefsten Osten inkl. Polen und Tschechien unterwegs bin – auch der Westen scheint mir eine Reise wert. Die Mosel werde ich dank Deines Berichtes im Hinterkopf behalten.
Oh ja, die Mosel und speziell der Moselsteig haben es uns wirklich angetan!
Hallo Jörg und Doris,
beste Grüße zurück aus Ostfriesland. Danke für die Erwähnung in Eurem Blog. War für uns auch immer nett, Euch zu treffen und mit Euch zu plauschen.
Gernot aus Aurich
Hallo Gernot,
ich hoffe es hat Euch auf dem Moselsteig gefallen. Die nächste Etappe von Zell hinauf zum Collis-Turm war wirklich eine Herausforderung!
Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.
Liebe Grüße, Jörg (und natürlich auch von Doris)