Auf den Spuren der “Halfterer” – Der Halfterweg (Lahn)

Im 19 Jahrhundert wurden die Schiffe von Lahnstein aus auf dem Leinpfad mit Pferden lahnaufwärts Richtung Diez geschleppt. Von dort aus wurden die Pferde auf dem kürzesten Landweg wieder zurück nach Lahnstein gebracht. Die Fuhrunternehmer, die diese Arbeit verrichteten wurden “Halfterer” genannt. Und dem entsprechend nennt sich der vorgestellte historische Weg von Diez nach Obernhof “Halfterweg”.

Es loht sich auch mal nach hinten zu schauen
Es loht sich auch mal nach hinten zu schauen

Um es vorweg zu nehmen, waschechte Wanderer wird dieser Weg nicht vom Hocker hauen. Er bietet zwar reichlich Aussichten von den Lahnhöhen, es führt aber auch ein großes Teilstück über eine öffentliche Straße. Startpunkt des 18,7  km langen Weges ist die Lahnbrücke in Diez. Dort findet sich auch eine Übersichtstafel mit allem Wissenswerten zum Weg. Das steilste Stück hat man gleich zu Anfang vor sich, von Diez aus wandert man an der idyllisch gelegenen Kirche St. Peter vorbei in Richtung Heistenbach. Hier lohnt es sich, den Blick auch mal nach hinten zu richten, denn von hier aus hat man die ersten schönen Aussichten über Diez hinweg.

 

 

 

 

Man durchquert Heistenbach und wandert dann durch ein idyllisches Tal welches wir schon von früheren Touren kannten. Dann geht es durch den Wald bergauf Richtung Hirschberg. Vor Hirschberg verlässt der Weg den Wald und es bieten sich wieder schöne Aussichten auf die Lahnhöhen und in den Taunus. Hinter Hirschberg geht es wieder in den Wald und durch diesen dem Herthasee entgegen. Bis hierher ist der Weg zwar nicht spektakulär aber dennoch “erwandernswert”. Wer möchte, kann sich am Herthasee stärken oder eine Partie Minigolf einlegen. Im Sommer fungiert der Herthasee auch als Freibad. Dies ist wohl auch der Grund, dass der See momentan umzäunt wird. Bedauerlicherweise läuft der Zaun quer über den ausgeschilderten Weg. Momentan kann man ihn noch umgehen aber damit wird wohl auch bald Schluss sein. Also muss man den See auf der Straßenseite umgehen um dann auf der Außenseite des Zaunes wieder auf den ursprünglichen Weg zurückzukehren.

An der Ausschilderung gibt es nichts zu meckern
An der Ausschilderung gibt es nichts zu meckern

 

 

 

 

Nachdem das Hindernis Herthasee überwunden ist, läuft man ein Stückchen über freies Feld und hat auch hier wieder die schon oft angesprochene freie Aussicht. 1,5 km vor Charlottenberg dann die zweite Enttäuschung. Es geht bis Charlottenberg eine, zugegebenerweise wenig befahrene, Straße entlang. Nicht schön, aber wahrscheinlich dem historischem Hintergrund des Weges geschuldet. Und auch nach Charlottenberg bleibt man noch ca. 500 m auf dieser Straße. Am Waldenserdenkmal in Charlottenberg fanden wir eine Schautafel auf der uns eine Alternativroute vom Herthasee aus über den Grubenweg als möglicherweise landschaftlich schönere Variante ersichtlich wurde. Aber die konnten wir nun nicht mehr ausprobieren.

Müssen wir jetzt wirklich die Straße entlang?
Müssen wir jetzt wirklich die Straße entlang?

 

 

 

 

Nachdem man den halben Kilometer Straße hinter Charlottenberg hinter sich gelassen hat, geht es nun wieder in den Wald und nun stoßen wir auch bald auf den uns bekannten Lahnwanderweg. Der Halfterweg führt dann am Goethepunkt vorbei hinunter nach Obernhof. Eine bequeme Variante. Aber uns war nach den letzten etwas langweiligen Kilometern noch ein wenig nach Abenteuer und so wählten wir den Abstieg über den Goethepunkt. Dieser ist immer wieder ein Erlebnis.

Die Aussicht vom Goethepunkt sollte man sich nicht engehen lassen
Die Aussicht vom Goethepunkt sollte man sich nicht engehen lassen

 

 

 

 

Fazit: Tja, wie wollen wir nun den Halfterweg “retten”? Was uns gewundert hat, ist wie schnell und bequem man auf diesem Weg von Diez bis Obernhof gelangt. Kaum nennenswerte Steigungen, breite Wege, oftmals im Schatten durch den Wald (deshalb haben ihn die “Halfterer” ja wohl auch damals genutzt)… das und die zahlreichen schönen Aussichten sind wohl die Stärken dieses Weges. Auch mit dem Rad ist der Weg wohl ziemlich einfach zu bewältigen. An der Ausschilderung gibt es kaum etwas auszusetzen und von Obernhof kommt man mit der Lahntalbahn wieder gut zurück nach Diez.  Wer allerdings schmale Pfade, Felsformationen und Abwechslung liebt, wird wohl eher enttäuscht sein. Einen gpx-Track kann man unter anderem beim ” Wanderatlas” herunterladen.

Das Wichtigste in Kürze

 

 

 

 

 

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