Die Gemeinde Elbtal war mir bislang hauptsächlich ein Begriff, weil durch sie die Bundesstraße 54 führt, auf der sich täglich tausende Autos durch den Westerwald quälen. Aber auf der Suche nach einer schönen Wanderung ist mir der „Rundweg von Elbtal in die Holzbachschlucht“ auf outdooractive.com aufgefallen. 19,1 Kilometer, Waldwege, die Holzbachschlucht und ein Aussichtspunkt. Das hörte sich recht gut an und das Wetter passte. Also machte ich mich auf den Weg.
So stelle ich mein Auto auf dem empfohlenen Parkplatz in Elbtal Mühlbach ab, setze den Rucksack auf und los geht es. Zunächst einmal ständig bergan und es bieten sich mir auch gleich die ersten interessanten Aussichten in das Limburger Becken. Auch ein riesiger Basaltbruch erregt mein Interesse. Hier kann man sehr gut den vulkanischen Ursprung des Mittelgebirges erkennen.
Nun folgt ein langes Wegstück welches mich auf gut ausgebauten Wegen durch den Wald führt. Es geht am „Hohlen Stein“ vorbei und über eine Kreisstraße. Weiter durch den Wald bis die ersten Häuser der Ortschaft Irmtraut auftauchen. Auch ein Ort, den ich bislang nur vom Durchfahren kannte. Nun aber geht es zu Fuß durch das Dörfchen, erst bergab und dann wieder bergauf. Ich bewundere den „Schutzengel“ und spaziere weiter durch den sehr ruhigen Wald. Herrlich… Und nun kündigt sich auch erstmals die Holzbachschlucht an.
Über eine Freifläche wandere ich der Ortschaft Dapprich entgegen. Hier sind dann doch ein paar Nordic-Walker und Spaziergänger unterwegs. Die Holzbachschlucht ist halt ein beliebtes Ziel. Vor Dapprich biege ich links ab und da ist sie auch schon: die Holzbachschlucht. Obwohl ich schon mal hier war, fasziniert mich die wilde Ursprünglichkeit dieser Schlucht auch heute wieder. Das Rauschen des Wassers hört man schon von weitem, in der Schlucht hört es sich so laut an, als ob nicht der Holzbach sondern ein großer Strom durch die Schlucht braust.
Auf der linken Seite der Schlucht führt der Westerwaldsteig bergab, mein GPS schlägt mir die rechte Seite vor was mir auch recht ist, weil ich dort heute viel Sonne habe. Und so wandere ich immer dem Holzbach entlang, vorbei an umgestürzten Bäumen und Felsen, bis ich schließlich an der Picknickstelle am unteren Eingang der Schlucht ankomme. Sehr schön, das hat mir gut gefallen.
Nach der Holzbachschlucht folgt das zweite Highlight der Wanderung. Bei Gemünden mache ich den empfohlen Abstecher zur „Sonnenkanzel“ die heute ihrem Namen alle Ehre macht! Eine herrliche Aussicht und Gesteinsformationen erwarten mich.
Über einen geteerten Feldweg geht es jetzt in Richtung Langendernbach. Für meinen Geschmack hat die Wanderung einen etwas zu hohen Teer-Anteil was aber im Winter durchaus auch Vorteile haben kann. Ich durchquere Langendernbach mit seiner wunderschönen Kirche und nun geht es dem Ausgangspunkt der Wanderung entgegen.
Fazit: Eine Wanderung, für die ich drei Sterne (hat Spaß gemacht) vergebe. Die Wegführung ist schlüssig, es geht erst bergauf und zum Schluss bergab. Mit der Holzbachschlucht sowie der Sonnenkanzel gibt es zwei echte Sehenswürdigkeiten. Außerdem durchquert man drei Ortschaften was ja auch ganz reizvoll sein kann. Für vier Sterne reicht es allerdings nicht, weil es zwischendurch auch mal langweilig nur geradeaus geht und der Teer-Anteil sehr hoch ist. Die Wanderung ist NICHT ausgeschildert. Aber hier könnt Ihr Euch den Track herunterladen.