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Mecklenburgische Seenplatte – Wandern ganz nah an der Natur
Werbung* Speck, irgendwo im Wald. Es ist 06:00 Uhr früh am Morgen. Ein inbrünstig tiefes Röhren schallt aus dem gegenüberliegenden Wäldchen herüber. Zusammen mit Nationalparkranger Michael stehe ich auf dem Beobachtungsturm. Meine Augen versuchen die dichten Nebelschwaden zu durchdringen. War dort eben ein Hirsch oder habe ich mich getäuscht? Das Wandern an der Mecklenburgischen Seenplatte beginnt für mich mit einem zünftigen Hirschbrunftkonzert im Nationalpark Müritz.
Stochern im Nebel – irgendwo dort müssten die Hirsche sein.
Aufbruch im Morgengrauen
Wer die Hirsche röhren hören möchte, darf kein Morgenmuffel sein. Denn bereits um 05:30 Uhr ist Treffpunkt an der Nationalpark-Info Schwarzenhof. Diese liegt praktischerweise direkt neben dem Nationalparkhotel Kranichrast, in dem ich übernachtet habe. Nationalparkranger Michael ist heute unser Guide und er kennt den Nationalpark wie aus seiner Westentasche. Bereits zu DDR-Zeiten hat er hier im Forst gearbeitet.
Nur für Frühaufsteher: Treffpunkt zur Hirschbrunftwanderung an der Nationalpark-Info Schwarzenhof
Mit Taschenlampen brechen wir von der Nationalpark-Info aus in Richtung Beobachtungsturm Speck auf. Schon aus einiger Entfernung hören wir die ersten Hirsche bei ihrem Werben um die Hirschkühe. Ganz leise betreten wir den Turm. Leider wabern noch Nebelschwaden über den Nationalpark und nehmen uns die Sicht. Angestrengt versuche ich die Nebelsuppe zu durchdringen. Dort müssten einige Hirsche sein, denn das Röhren ist beeindruckend. Da bewegt sich was! Aber leider lässt es sich nur erahnen, dass dort hinterm Schleier ein Hirsch seine Bahnen zieht.
Zwei Stunden lauschen wir dem Konzert der werbenden Hirsche. Auch, wenn wir wenig gesehen haben: das Hirschkonzert war ein echtes Erlebnis! Dann führt uns Michael zurück zur Nationalpark-Info. Michael hat die eine oder andere Anekdote und viel Wissenswertes auf Lager. Wir verabschieden uns – und nun freue ich mich auf das Frühstück im Hotel Kranichrast.
Nach dem Hirschbrunftkonzert zum Frühstück ins Nationalparkhotel Kranichrast
Was das Wandern an der Mecklenburgischen Seenplatte ausmacht
Nur 4 Kilometer entfernt vom Hotel liegt die Ortschaft Speck. Und dort beginnt meine Wanderung zum Aussichtsturm auf dem Käflingsberg. Der Nebel hat sich inzwischen verzogen und ich wandere auf einem tollen Waldweg durch die Morgensonne. Ich bewundere eine 700 Jahre alte Stieleiche mit einer mächtigen Baumkrone. Von einer Infotafel aus geht es nun ca. 800 m bergan zum Käflingsberg. Der Käflingsberg ist mit knapp über 100 m Höhe die höchste Erhebung weit und breit. Ich folge der Wildschwein-Markierung durch einen wunderschönen Mischwald mit weißen Birken und hohen Farnen.
Wandern an der Mecklenburgischen Seenplatte – gut beschildert
Von Zeit zu Zeit halte ich inne um die Ruhe im Wald zu genießen. Und schon bald schimmert der 55 m hohe Käflingsbergturm durch die Baumwipfel. Natürlich erklimme ich die 198 Stufen und erfreue mich am Panoramablick über die vielen Seen. Wie blaue Augen stechen sie aus dem riesigen Waldgebiet hervor. Es ist herrlich hier oben! Von hier aus lässt sich besonders gut all das erkennen, was das Wandern an der mecklenburgischen Seenplatte ausmacht.
Was das Wandern an der Mecklenburgischen Seenplatte ausmacht: viel Wald und blaue Seen
Auf dem Bohlensteg zum Priesterbäker See
Auf dem Rückweg mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Priesterbäker See. Dieses Kleinod liegt idyllisch im Wald bei Speck. Über einen Holzbohlensteg erreiche ich das Seeufer. Rechts und links von mir Seerosen und Schilf. Ich blicke über den See ins gegenüberliegende Waldgebiet. Ein toller Platz zum Seele baumeln lassen.
Idylle am Priesterbäker See
Kurze Zeit später bin ich wieder “Back in Speck”. Das Nationalparkörtchen wurde 1274 erstmals urkundlich erwähnt und es gibt hier noch einiges zu entdecken. Die kleine Dorfkirche aus dem Jahre 1876 zum Beispiel. In der wunderschönen Kassettendecke und den bleiverglasten Fenstern findet man die Farben Mecklenburgs wieder: rot, gelb und blau! Und auch einkehren kann man hier. Der Imbiss “Fuchsbau” lockt mit heimischen Wildspezialitäten.
Die Farben Mecklenburgs in der Dorfkirche SpeckRasten und Ruhen – der Fuchsbau in Speck
Unterwegs im Tal der Eisvögel
Am Nachmittag treffe ich mich mit Natur- und Landschaftsführerin Sylke Dreyer an der sehenswerten Dorfkirche in Stuer. Bei der Wanderung durch das Tal der Eisvögel lerne ich eine neue Facette des Wanderns an der Mecklenburgischen Seenplatte kennen. An wildromantischen Stuerschen Bach entlang schlendern wir in Richtung Plauer See. Wir sind im “Tal der Eisvögel” und Sylke ganz in ihrem Element. Sie zeigt mir ein bronzezeitliches Hügelgrab, berichtet von den der Zeit, als es hier im Tal noch viele Mühlen gab und schwärmt begeistert von den ca. 10 hier ansässigen Eisvogelpaaren.
Wanderung durch das wildromantische Tal der Eisvögel
Jetzt wird es historisch. Denn Bad Stuer war schon im Jahre 1845 Wasserheilanstalt. Und der Glanz dieser Zeit ist auch heute noch zu spüren. Vorbei an herrschaftlichen Villen mit kunstvoll geschnitzten Holzbalkonen und -veranden wandern in Richtung Plauer See. Und dann das Seeufer! Ein echter Kraftplatz mit wunderschönem Panorama. Das die Eisvögel sich hier wohlfühlen, kann ich mir gut vorstellen. Vom Seeufer hier aus geht es zurück nach Stuer. Die Wanderung durch das Tal der Eisvögel ist ein echter Geheimtipp.
Kraftplatz – das Ufer des Plauer Sees
Vom Jörnberg auf die Halbinsel Lehmwerder
Vom kostenlosen Parkplatz am Möwenweg will ich nun noch die Halbinsel Lehmwerder erkunden. Mit dem Krakower See im Blick wandere ich zunächst zum Jörnberg hinauf. Dort oben wartet der zweite Aussichtsturm des heutigen Tages auf mich. Über 126 Treppenstufen gelange ich zur Aussichtsplattform des knapp 28 m hohen Turmes. Was für ein Panorama! Der Ausblick auf das Krakower Seenlabyrinth belohnt für die Mühen des Aufstiegs.
Panorama – Blick auf das Krakower Seenlabyrinth
Im Anschluss geht es noch einmal mitten in die Natur. Ich wandere um die Halbinsel Lehmwerder herum und genieße einmal mehr die Ruhe. Ganz vorne auf der Halbinsel lädt eine Aussichtskanzel zum Verweilen ein. Auf dem Rückweg entdecke ich noch etwas Bemerkenswertes: die Badeanstalt Krakow am See ist die älteste Badeanstalt in Mecklenburg und wurde 1900 erbaut!
Herrliche Ruhe – auf der Halbinsel Lehmwerder
Sehenswertes an der Mecklenburgischen Seenplatte
So viel Wasser und Natur – das macht die Mecklenburgische Seenplatte natürlich auch für die Tierwelt zum Paradies. Für Vogelfreunde gibt es einige Beobachtungspunkte wie zum Beispiel die Aussichtskanzel “Seeadler” am Südzipfel des Krakower Sees oder den Dr.-Neubauer-Blick am Krakower Obersee. Ganzjährig sind an der Mecklenburgischen Seenplatte Enten und Gänse zu beobachten. Mit Glück und Geduld sogar See- oder Fischadler.
Blick von der Aussichtskanzel Seeadler
Das schöne Städtchen Plau am See lädt zu einem Stadtbummel ein. Auf jeden Fall sollte man der Hubbrücke einen Besuch abstatten. 1945 wurde sie vor der Sprengung bewahrt und 1991/92 rekonstruiert. Plau ist ein idealer Ausgangspunkt zum Wandern, Radfahren oder auch zum Boot fahren.
Sehenswert – die Hubbrücke in Plau am See
Was ich außerdem auf meiner Wanderreise durch Mecklenburg-Vorpommern erlebt habe:
Mecklenburgische Seenplatte – Diashow, Disclaimer und FAQ
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*Zu dieser Recherchereise durch Mecklenburg-Vorpommern wurde ich vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. eingeladen und vom Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte e.V. unterstützt. Dafür meinen allerherzlichsten Dank! Die Kooperation mit dem Anbieter hat meine Berichterstattung jedoch in keinster Weise beeinflusst und ich gebe hier ausschließlich und ehrlich meine persönlichen Eindrücke wieder.
Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung bei allem, was ich schreibe, dazu habe ich mich durch das Unterzeichnen des Outdoor Blogger Codex verpflichtet.
Wo finde ich weitere Informationen zum Urlaub an der Mecklenburgischen Seenplatte?
Wie buche ich eine Rangerführung im Müritz Nationalpark?
Rangerführungen und andere geführte Wanderungen findet Ihr auf der Seite des Müritz Nationalparkes.
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